Dorotheerkloster (1)

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Die Dorotheerkirche und das Kloster im 17. Jahrhundert.
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sakralbau
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1353
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1787
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Andreas Plank
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  8750
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Mittelalter, Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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BildnameName des Bildes Dorotheerkirche.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Die Dorotheerkirche und das Kloster im 17. Jahrhundert.
  • 1., Dorotheergasse 17
  • 1., Spiegelgasse 16
  • Nr.: 1112 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1143 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1178 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


Dorotheerkloster (1) und Dorotheerkirche.

1., Dorotheergasse 17, um 1940.

Erstmals wurde eine Kapelle zu St. Dorothea und St. Katharina an dieser Stelle am 27. Oktober 1353 erwähnt, die von Albrecht II. gestiftet wurde. Bestätigung von Rudolf IV., dass die Kapelle zu Ehren der heiligen Jungfrau Dorothea, der heiligen Jungfrau und Märtyrerin Katharina sowie aller Himmelsbürger vollendet und geweiht wurde. Außerdem wurden Reliquien eingeschlossen. Unter Albrecht IV. begann das von Andreas Plank vollendete Projekt, die Kapelle in ein Kloster umzuwandeln. 1406 wurde Plank zum Rektor der Kapelle ernannt. Das Kloster erwarb viele Gründe, darunter auch Wiengärten. Mit dem Wiener Bürgermeister Hans Heml wurde vereinbart, wieviel Wein ansgeschenkt werden durfte und was zu versteuern war. Matthias Corvinus bestätigte dem Stift bereits 1443 verliehene Freiheiten und Privilegien. Ende des 15. Jahrhunderts soll St. Dorothea den schönsten Kirchenschmuck von ganz Wien besessen haben.

Die Glanzzeit des Klosters sollte sich im 16. Jahrhundert nicht fortsetzen. Während der Ersten Türkenbelagerung (1529) erlitt es viele Schäden (vor allem an den außerhalb der Stadt liegenden Besitzungen). Am 24. September 1535 bekam das Kloster von Ferdinand I. die Besitzungen des Nicolaiklosters, das während der Auseinandersetzung mit den Türken abgebrannt war, unter der Bedingung, einen Teil der Einkünfte der Universität Wien zu überlassen.

Im 17. Jahrhundert wählten viele katholische Adelige ihre letzte Ruhestätte in der Dorotheerkirche. In dieser Zeit wurden auch zahlreiche Verschönerungen im Kloster und der Kirche vorgenommen. 1705 erfolgte ein größerer Umbau und St. Dorothea wurde wieder zu einer der prächtigsten Gotteshäuser Wiens. Die Geschichte des Klosters endet mit der josefinischen Reform. 1782 wurde es mit dem Stift Klosterneuburg vereinigt, wobei die Administration und der Besitz Klosterneuburg übertragen wurde. Am 24. April 1787 wurde die Kirche entweiht und die Türme abgebrochen. 1788 kam das Versatzamt hierher (Dorotheum), die Gräber wurden verlegt.

Von 1898 bis 1901 fand eine größere die Umgestaltung nach den Plänen von Emil von Förster statt. Bei den Arbeiten wurden sechs römische Gräber entdeckt, darunter die Leiche einer jungen, reich geschmückten Frau, Gefäße aus Terra sigillata, Lampen, Keramik- und Glasgefäße und andere Gebrauchsgegenstände.

Siehe auch:

Quellen

Literatur

  • Agathe Deutschmann: Das Augustiner Chorherrenstift St. Dorothea in Wien. Seine kulturgeschichtliche Bedeutung für den niederösterreichischen Raum. Diss. Univ. Wien. Wien 1975
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 275 und 286-297
  • Richard Perger / Walther Brauneis: Die mittelalterlichen Kirchen und Klöster Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1977 (Wiener Geschichtsbücher, 19/20), S. 169 ff.
  • Floridus Röhrig: Wien - St. Dorothea. In: Die ehemaligen Stifte der Augustiner-Chorherren in Österreich und Südtirol. Hg. von Floridus Röhrig. Klosterneuburg: In Kommission bei Mayer & Comp. Verlagsges.m.b.H 2005, S. 661-688.
  • Walter Zechmeister: St. Dorothea in Wien. Die Augustiner Chorherren von 1414 bis 1534. MyMorawa, Wien 2019.
  • Walter Zechmeister: Grüfte und Gräber in St. Dorothea. Bestattung Klosterfremder bei den Wiener Augustiner Chorherren. Buchschmiede, Wien 2023.