Eduard Engerth

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Eduard Engerth (1818-1897)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Engerth Eduard
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Akad.-Prof., Ritter
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  17907
GNDGemeindsame Normdatei 119198797
Wikidata Q349751
GeburtsdatumDatum der Geburt 13. Mai 1818
GeburtsortOrt der Geburt Pleß, Preußisch-Schlesien (Pszczyna, Polen)
SterbedatumSterbedatum 28. Juli 1897
SterbeortSterbeort Semmering, Niederösterreich
BerufBeruf Maler, Beamter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hietzinger Friedhof
Grabstelle
BildnameName des Bildes Eduard Engerth.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Eduard Engerth (1818-1897)
  • 4., Wohllebengasse (Wohnadresse)
  • 3., Salesianergasse / Strohgasse (Wohnadresse)
  • 7., Sigmundsgasse (Wohnadresse)
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 8 (Wohnadresse)
  • 3., Beatrixgasse 2 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Eduard Engerth, * 13. Mai 1818 Pleß, Preußisch-Schlesien (Pszczyna, Polen), † 28. Juli 1897 Semmering, Niederösterreich, Maler, Musealbeamter.

Biografie

Eduard Engerth war Sohn des in Wien geborenen fürstlich-anhältischen Hofmalers, Kustos und Güterdirektors Joseph (auch: Josef) Engerth (1775-1831) und seiner Gattin Juliana, geb. Nowak. Er wurde zunächst von seinem Vater unterrichtet. Nach dessen frühen Tod nahm sich sein Onkel, der Bühnenmaler Johann Engerth in Pest, seiner an und bereitete ihn ab 1833 aufs Studium an der Wiener Akademie vor. Engerth studierte ab 1837 an der Akademie der bildenden Künste bei Leopold Kupelwieser, dem Professor für Historienmalerei, und gewann bereits als Student zahlreiche Preise. 1847 bekam er ein zweijähriges Rom-Stipendium zuerkannt, das ihm eine Studienreise ermöglichte, die über Deutschland nach Italien (Rom) führte. Über München reiste er nach Innsbruck, Trient, Riva, Verona, Vicenza, Padua und Venedig und berichtete an die Akademie: "in jeder dieser Städte habe ich mich einige Tage aufgehalten und die Überreste alter Kunst mit Muße betrachtet." Von Venedig ging es weiter nach Bologna und Florenz, in Pisa bestieg er ein Schiff nach Civitavecchia und kam schließlich in Rom an. Die Reise dauerte von 25. August bis 4. November. Zu Jahresbeginn 1847 hatte Engerth zum ersten Mal geheiratet und wenige Tage nach seinem Eintreffen in Rom erreichte ihn die Nachricht vom Tod seiner Frau. Das Revolutionsjahr 1848 brach an und Engerth sah sich gezwungen, Rom im Juni zu verlassen. Zurückgekehrt nach Wien versuchte er sein Stipendium umzuwandeln, um für weitere Studien nach Deutschland reisen zu können, was ihm jedoch verwehrt wurde. Engerth nahm verschiedene Aufträge an, u.a. von seinem künftigen Schwiegervater. Sein Onkel Johann fungierte als Trauzeuge bei seiner Hochzeit 1851 mit Auguste von Luschin. Nach mehreren Anläufen gelang es Engerth sein Stipendium in Rom fortsetzen zu können und das Ehepaar machte sich gemeinsam nach Rom auf. Sie lebten von 1851 bis 1853 in Rom, da ein drittes Stipendiumsjahr gewährt wurde. 1854 richtete Engerth an der Prager Akademie eine Malerklasse als Vorbereitung für die Meisterschulen ein und war bis 1864 deren Direktor, mit dem Wintersemester 1865/1866 trat er seine Professur an der Wiener Akademie an. Engerth beteiligte sich 1854-1860 (im Rahmen der "Führich-Schule") an der Freskenausschmückung der Altlerchenfelder Kirche (linkes Seitenschiff nach eigenen Entwürfen, 1854-1857; Presbyterium nach Entwürfen Josef Führichs, vollendet 1858) sowie 1866-1868 an der Ausschmückung der Kaisertreppe (Fresken "Orpheus und Eurydike") und dem Salon hinter der Kaiserloge der Hofoper ("Hochzeit des Figaro" und Erosdarstellungen; 1945 teilweise zerstört). Engerth malte auch Porträts der kaiserlichen Familie und des Adels sowie Darstellungen aus der österreichischen Geschichte und aus der Bibel. Zu seinen Schülern gehören Friedrich Pallas, Julius Viktor Berger, Karl Karger und Franz Rumpler. Engerth war 1863 Gründungsmitglied der Genossenschaft bildender Künstler und ab 1866 ordentliches Mitglied derselben, die am 1. September 1868 feierlich ihr Ausstellungsgebäude, das Wiener Künstlerhaus eröffnete. Engerth wurde am 17. April 1871 zum Direktor der k.k. Gemäldegalerie im Belvedere und 1872 zum Regierungsrat ernannt. 1873 wurde er in den Ritterstand erhoben und war für zwei Studienjahre 1874-1876 Rektor der Akademie und 1876/1877 Prorektor. 1877 ersuchte Engerth auf Anraten von Unterrichtsminister Karl von Stremayr und Friedrich von Schmidt um Pensionierung als Professor und widmete sich bis 1892 voll und ganz seiner Arbeit als Galeriedirektor. Seit 1873 wurden Bilder aus den Depots der Museen in den Kronländern nach Wien zurückgeholt, restauriert und für eine Hängung in Ergänzung der k.k. Gemäldegalerie im neuen Gebäude des Kunsthistorischen Hofmuseums vorbereitet. 1891 waren diese Arbeiten, sowie die Zusammenstellung eines umfassenden Sammlungskatalogs abgeschlossen und fanden das Lob des Kaisers. Engerth wurde dafür der Titel eines Hofrats verliehen. Nach seiner Versetzung in den Ruhestand legte er alle Ehrenämter nieder und lebte zurückgezogen in seiner Dienstwohnung im Belvedere, die ihm auf Lebzeiten überlassen war, und in den Sommermonaten im "Südbahn-Hotel" am Semmering, wo er am 28. Juli 1897 starb. Ab 1873 führte er den Titel "Ritter von Engerth". Seine erste Ehefrau (1847 Wien) war Ida Freiin Dubsky von Wittenau (* 3. April 1813, † 26. Oktober 1847 Erdberg 355), seine zweite Ehefrau (28. April 1851 Wien) Auguste Elisabeth von Luschin (* 27. August 1823 Laibach [Ljubljana, Slowenien], † 27. April 1912 Wien, Fichtegasse 2). Die Witwe Engerths übergab 1897, kurz nach dem Tod ihres Gatten, Arbeiten aus seinem Nachlass an die Städtischen Sammlungen, heute Museen der Stadt Wien, die Hofbibliothek, das Rudolfinum in Prag und die Graphische Sammlung Albertina.

Quelle

Literatur

  • Eduard von Engerth. 229. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 18. September bis 16. November 1997. Wien: Eigenverlag d. Museen der Stadt Wien, 1997
  • Ruediger Engerth: Eduard Ritter von Engerth. In: Rudolf Spitzer: Karl Seitz. Waisenknabe, Staatspräsident, Bürgermeister von Wien. Zum 125. Geburtstag. Wien: Deuticke 1994 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 25)
  • Rüdiger Engerth: Eduard Ritter von Engerth. Diss. Univ. Wien. Wien 1986
  • Wolfgang Mayer: VII. Neubau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 7), S. 50 f.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 10. Wiesbaden: Steiner 1981, S. 39 f. (Malerei)
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 99 f.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 8/1. Wiesbaden: Steiner 1972, Register (Staatsoper)
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 1: Mittelalter bis Romantik. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1970, S. 204
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 200, Anmerkung 8
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 35 f.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Walther Buchowiecki / Margarethe Poch-Kalous: Malerei und Kunsthandwerk. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe 7/2), S. 123, 149, 158 f., 163, 171, 207
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Band 1. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 76, 131, 194
  • Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 200, 203
  • Reichspost, 22.07.1897, 30.07.1897
  • Neue Freie Presse. Wien, 29.07.1897, 12.08.1897
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 24. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1872, S. 408
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 14. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1865, S. 440 f.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 4. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1858, S. 48


Eduard Engerth im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.