Elfriede Mejchar

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Mejchar, Elfriede
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Mejchar, Elfriede Paula
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  42602
GNDGemeindsame Normdatei 119111721
Wikidata Q1328651
GeburtsdatumDatum der Geburt 10. Mai 1924
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 11. Oktober 2020
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Fotografin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 24.07.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  4. November 2020
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 41 B, Reihe 2, Nummer 19
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Übernahme: 28. Oktober 2016)
  • Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst (Verleihung: 2004)
  • Würdigungspreis für künstlerische Photographie des Landes Niederösterreich (Verleihung: 2002)
  • Würdigungspreis für künstlerische Photographie des Bundeskanzleramtes (Verleihung: 1998)
  • Karl-Weiser-Preis für Fotografie


Elfriede Mejchar, * 10. Mai 1924 Wien, † 11. Oktober 2020, Fotografin.

Biografie

Elfriede Mejchar wuchs in Niederösterreich auf. Ab 1939 lebte sie in Deutschland, wo sie 1941 bis 1944 eine Lehre zur Fotografin in einem Porträtstudio bei Bremen absolvierte. Ab 1945 lebte sie wieder in Österreich und arbeitete ab 1947 im Amt für Denkmalforschung. 1952 trat sie als Fotografin in den Dienst des Bundeskanzleramts, wo sie bis 1984 wirkte und in dessen Auftrag österreichisches Kulturgut dokumentierte. 1961 legte Mejchar die Meisterprüfung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien ab. Seit 1984 ist sie als selbstständige Fotografin tätig. Außerdem führten sie seither zahlreiche Aufträge des Instituts für Bauschutz und Denkmalpflege an der Technischen Universität Wien durch ganz Österreich.

Als Künstlerin entwickelte sie in ihrer freien künstlerischen Arbeit bereits ab den 1950er Jahren einen vom Mainstream unabhängigen Stil. Ihr persönliches Interesse galt dem scheinbar Bedeutungslosen und den zivilisatorischen Spuren, die der Mensch – im Großen wie im Kleinen – in der Natur oder im Stadtraum hinterlässt, wobei weniger der dokumentarische Aspekt als vielmehr ein erzählerisches Moment im Vordergrund stand.

Ihre Dienstreisen nutzte Mejchar immer auch, um für sich, aus ihrem Blickwinkel zu fotografieren. Mit diesen Fotoserien setzte sie sich auch mit dem Genre Stadtlandschaft auseinander. Die im Zeitraum 1967 bis 1976 entstandenen Fotografien von der Simmeringer Haide und dem Erdberger Mais zeigen die Randzonen im Südosten Wiens, die den Übergang von Stadt und Land, Natur und Kultur, markieren. Diese und zahlreiche andere Werkserien wie etwa jene über die Chemiefabrik Victor Alder gelten heute als wichtige Beispiele der österreichischen Nachkriegsfotografie. Eine andere Facette ihres Schaffens beschäftigte sich mit dem Menschen. Ihre Porträtserie "Künstler bei der Arbeit" (1954-1961) zeigte berühmte Künstlerpersönlichkeiten; später entstanden Serien von subtil erotischen Inszenierungen und Collagen.

Ab den 1970er Jahren präsentierte Mejchar ihre Foto-Kunstwerke im Rahmen von Publikationen, so etwa 1976 durch Otto Breicha erstmals in der Literaturzeitschrift "Protokolle" oder noch im selben Jahr als Ausstellungskatalog zu zwei Ausstellungen im Kunsthaus Graz und im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien. Die 18-teilige "Rote Serie", 1978 bis 1981 aufgenommen, zeigt die Wienerberger Ziegelöfen und schließt unmittelbar an ihre legendären Stadtfotografien an.

In den letzten zwei Jahrzehnten erhielt Elfriede Mejchar zahlreiche Preise und ihre Arbeiten wurden in bedeutenden Galerien, Sammlungen und Museen präsentiert. So zeigte das Wien Museum 2008 ihre dokumentarischen Fotos von der Simmeringer Heide, den Gasometern und von Schrebergärten, die es schon lange nicht mehr gibt. Ihre berühmten Blumen-Aufnahmen wurden im Leopold Museum gezeigt und ein Querschnitt ihrer Fotoserien in einer großen Personale 2010 im Niederösterreichischen Landesmuseum St. Pölten.

Elfriede Mejchars Fotografien wurden in zahlreichen kunstwissenschaftlichen Büchern, Bildbänden zur Kunst- und Architekturgeschichte Österreichs und in Kulturjournalen publiziert. Portfolios befinden sich im Besitz namhafter öffentlicher und privater Sammlungen.

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • Im Alleingang. Die Fotografin Elfriede Mejchar. Wien Museum, MUSA - in Kooperation mit Landesgalerie Niederösterreich und Museum der Moderne Salzburg (2024)
  • MUSA zu Gast in Brünn: Elfriede Mejchar (2014)
  • Elfriede Mejchar – Vermischter Satz, Zwettl (2011)
  • In Bildern leben. Werke aus sechs Jahrzehnten. Personale, Niederösterreichisches Landesmuseum (2010)
  • Elfriede Mejchar. Fotografien von den Rändern Wiens. Wien Museum (2008/09)
  • Werkschau V – Elfriede Mejchar, Arbeiten 1959–1999, Fotogalerie Florales + Feuchtes, Städtische Bücherei – Sandleiten (2000)
  • Portrait I, Fotogalerie Wien (1995)
  • Gärten der Phantasie, Retzhof Leibnitz (1995)
  • Galerie Faber, Wien (1994)
  • Straßengalerie, Weyer (1993)
  • Urania-Fotogalerie, Graz (1993)
  • Ganggalerie Rathaus Graz (1993)
  • Niederösterreichisches Landesmuseum (1992)
  • Galerie Spektrum, Linz (1991)
  • 7 Stern Galerie, Steyr (1988)
  • Zentralsparkasse der Gemeinde Wien (1985)
  • Galerie M 59, Graz (1982)
  • Kleine Galerie, Wien (1981)
  • Rathaus Graz (1981)
  • Künstlerhaus Bregenz (1979)
  • Zentralsparkasse der Gemeinde Wien (1978)
  • Galerie Pavillon Esplanade, Bad Ischl und Ganggalerie Graz (1977)
  • Museum des 20. Jahrhunderts, Wien (1976)

Werke (Auswahl)

  • Kirchenführer, Stift Kremsmünster. Kremsmünster: Stift Kremsmünster ²1982
  • Elfriede Mejchar. Photographien. Ausstellungskatalog. Wien: Niederösterreichisches Landesmuseum 1992
  • Elfriede Mejchar. Photographien. Wien: Brandstätter Verlag 1999
  • Elfriede Mejchar. Arbeiten 1950 - 1999. Wien: Fotogalerie Wien 2000
  • Flower - fade = Blühen - verblühen. Wien: Brandstätter Verlag 2002
  • Künstler bei der Arbeit. 1954 – 1961. Wien: Brandstätter Verlag 2004
  • Wie weiß die Gipfel der See. St. Pölten: Literaturedition Niederösterreich 2005
  • Lisa Wögenstein (Hg.), Elfriede Mejchar. Fotografien von den Rändern Wiens (Ausstellungskatalog Wien Museum), Salzburg: Edition Fotohof 2008
  • Elfriede Mejchar: Fotografie. Weitra: Bibliothek der Provinz 2014

Literatur


Elfriede Mejchar im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks