Simmeringer Haide

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Ansicht der Simmeringer Haide, 1936, Postkarte, 7,3 x 13,1 cm
Daten zum Objekt
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48° 11' 0.83" N, 16° 25' 46.98" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Simmeringer Haide (11.), Teil der Ebene, die als Praterterrasse bezeichnet wird (Stadtterrassen), ein früher kurzerhand "Auf der Haid" genannter Streifen Heidelands an der Ostseite der Gemeinde Simmering, bis 1832 (Regulierung des Donaukanals in seinem unteren Lauf, dessen Bett ursprünglich weiter nördlich verlief) räumlich mit einem Teil des Praters (Lusthaus) unmittelbar verbunden (Freudenau); vor dem Dammbau des Marchegger Ostbahnflügels (1867-1870) wird zur Simmeringer Haide auch noch jener Geländeabschnitt gerechnet, der (nach dem Bürgerspital) Große Spitalwiese genannt wurde und auf dem später die städtischen Gasometer errichtet wurden (Döblerhofstraße).

Im Volksmund "Simmeringer Had" genannt, wird die Haide wegen ihrer Unwirtlichkeit sogar im Volkslied verewigt. Sie reicht heute von Simmering nur bis an den Donaukanal, der sie nunmehr vom Freudenauer Rennplatz trennt. Am 14. August 1718 fanden auf der Simmeringer Haide für den ersten osmanischen Gesandten Ibrahim Pascha Feierlichkeiten statt. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts fanden hier auch die großen Artillerieübungen der Wiener Garnison statt (1773-1800 bestand ein Artillerie-Schießplatz mit einem Ravelin [ Ravelinstraße ]). Am 18. Oktober 1814 fand hier die Gedenkfeier der Sieger in der Schlacht bei Leipzig (1813) statt (Lusthaus [2]). Am 17. April 1816 wurde erstmals ein Pferderennen veranstaltet (Galopprennen); auch der 1826 gegründete Rennverein hielt 1827-1838 hier seine Pferderennen ab (erstes Rennen am 2. Mai 1827).

Nach dem Amtsantritt Bürgermeister Karl Luegers wurden auf der Haide das Gaswerk Simmering (1896-1899) und das Elektrizitätswerk Simmering (1900-1902) errichtet; bei der Schaffung des Wald- und Wiesengürtels (1905) war eine Aufforstung der Haide vorgesehen, die aber nicht zustande kam. Am 23. Oktober 1909 gelangen Louis Blériot auf der Simmeringer Haide Schauflüge. Am 10. Oktober 1910 startete Karl Illner von hier zu einem Überlandflug, weitere Aufstiege folgten (Flugfeld Simmering). Bis zum Ersten Weltkrieg war die Simmeringer Haide eine Domäne des Fußballsports (siehe Sportplatz Simmering (Simmeringer "Had")). Bis 1918 gab es hier Artilleriedepots, danach entstanden ein Industriegebiet und ab 1962 ausgedehnte städtische Wohnhausbauten.

Für den Sportplatz siehe: Sportplatz Simmering (Simmeringer "Had")

Literatur

  • Hans Havelka: Die Simmeringer Haide - erster Wiener Flugplatz. In: Schriftenreihe des Simmeringer Heimatmuseums 4 (1969)