Familienfürsorge

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Theodor Körner bei Enthüllung einer Gedenktafel für Prof. Julius Tandler in der Wiener Kinderübernahmestelle.
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.07.2018 durch WIEN1.lanm08mic
BildnameName des Bildes Familienfürsorge.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Theodor Körner bei Enthüllung einer Gedenktafel für Prof. Julius Tandler in der Wiener Kinderübernahmestelle.

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Familienfürsorge. Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden verschiedene (auch in die Gesundheitsfürsorge [ Gesundheitsamt ] übergreifende) Spezialfürsorgezweige, die ihren Kern in der Familienfürsorge hatten. Man begann im Rahmen der Jugendbetreuung mit der Schwangerenfürsorge (Einrichtung von Mutterberatungsstellen als Bestandteil des zuständigen Bezirksjugendamts bei gleichzeitiger Gesundheitsfürsorge; Gemeinderatsausschuss-Beschluss von 23. September 1920), der Mutterhilfe im engeren Sinn (finanzielle Unterstützung bei Mittellosigkeit vier Wochen nach der Geburt unter der Voraussetzung ärztlicher Kontrolle während der Schwangerschaft; Gemeinderatsbeschluss 21. März 1924), der kostenlosen Abgabe eines Säuglingswäschepakets (zur Erstausstattung des Kindes ohne Rücksicht auf die Bedürftigkeit bei gleichzeitiger Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit; Gemeinderatsbeschluss vom 3. Juni 1927), der Erfassung der Geburten (zwecks Feststellung weiterer Fürsorgenotwendigkeiten, einschließlich der eventuellen Abgabe der Kinder an die Kinderübernahmestelle beziehungsweise das Zentralkinderheim), dem Bau von Volkskindergärten (Kindergarten) und die gesetzlich geregelte Armenkinderfürsorge (Ziehkinderordnung vom 4. Februar 1919; StGB1. 76/1919). Für die Armenkinderfürsorge wurden 1925 4,13 Millionen Schilling und 1931 6,45 Millionen Schilling aufgewendet.

Heute umfaßt die Familienfürsorge Elternberatung, Eltern-Kind-Zentren, Säuglingsfürsorge, Kinder- und Jugendpsychologische Beratung, Psychologische Beratung in Scheidungsfragen, Beratungen für Fragen im Pflegekinderwesen, Mutterberatung, Mutterschutz, Eheberatung und Familienplanung, Sozialpädagogische Beratung sowie ein Institut für Sozialtherapie und Familienintensivbetreuung.

Literatur

  • Felix Czeike: Wirtschafts- und Sozialpolitik der Gemeinde Wien in der ersten Republik (1919 - 1934). Band 2. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1959 (Wiener Schriften, 11), S. 193 ff., S. 218 ff.