Fanny von Arnstein

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Fanny von Arnstein, 1804
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Arnstein, Fanny von
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Arnstein, Franziska; Arnstein, Franziska von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Freifrau
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  27503
GNDGemeindsame Normdatei 118504347
Wikidata Q1395796
GeburtsdatumDatum der Geburt 29. November 1758
GeburtsortOrt der Geburt Berlin
SterbedatumSterbedatum 8. Juni 1818
SterbeortSterbeort Braunhirschen
BerufBeruf Salonière
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Fanny von Arnstein.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Fanny von Arnstein, 1804
  • 15., Braunhirschen (Sterbeadresse)
  • 1., Hoher Markt 1 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Franziska (Fanny) Freifrau von Arnstein, * 29. November 1758 Berlin, † 8. Juni 1818 Braunhirschengrund, Salonière, Musikerin.

Biografie

Franziska (Fanny) Freifrau von Arnstein war die Tochter des Berliner Bankiers Daniel Itzig und seiner Frau Mariana (Mirjam), geborene Wulff. Das Mädchen erhält wie auch ihre 15 Geschwister eine gründliche Ausbildung, bei der – wie bei höheren Töchtern ihrer Generation üblich – vor allem künstlerische Fächer eine zentrale Rolle spielten.

17-jährig heiratete Fanny 1776 den Bankier Nathan Adam von Arnstein und zog zu ihm nach Wien. Das Paar bewohnte das Haus von Nathans Eltern am Graben 17. Nach Berliner Vorbild richtete sie hier einen Salon ein, wo sich die Wiener Gesellschaft traf. Es darf angenommen werden, dass auch Mozart, der ein paar Monate in dem Palais eingemietet war, bei den Salons Fanny von Arnsteins, bei denen die hervorragende Pianistin auch selbst auftrat, zu Gast war. Auch die Schwägerin des Komponisten, die Opernsängerin Aloysia Lange, soll in Arnsteins Salons ihre Kunst zum Besten gegeben haben. Während eines Besuches bei ihren Eltern in Berlin kam Fanny von Arnsteins Tochter Henriette zur Welt. Nach dem Tod ihrer Schwiegereltern Mitte der 1780er-Jahre erweiterte sie ihren Salon räumlich. 1794 bezog die Familie das ehemalige Sommerpalais der Erzherzogin Marie Christine am Braunhirschengrund. 1799 heiratete Fanny von Arnsteins Schwester Cäcilie (ebenfalls eine Musikerin) den Geschäftspartner Nathans, Bernhard Eskeles.

Als Juden war der Familie Arnstein der Grunderwerb nicht erlaubt, so mieteten sie 1804 die Beletage des Palais Hoher Markt 582. Auch hier betrieb Fanny von Arnstein einen Salon, der besonders zur Zeit des Wiener Kongresses ein Zentrum des Gesellschaftslebens wurde. Künstler waren hier ebenso zu Gast wie ausländische Staatsmänner sowie Angehörige des Hohen Adels und des Klerus. Zu Weihnachten 1814 stand hier der erste Christbaum Wiens. Die Jüdin Fanny von Arnstein hatte den Brauch aus dem protestantischen Norddeutschland ins katholische Wien gebracht.

Franziska Arnstein betätigte sich auch als Philanthropin. So unterstützte sie sowohl das Krankenhaus der Elisabethinen als auch das Israelitische Spital in Wien und organisierte die Pflege der in den napoleonischen Kriegen verwundeten Soldaten. Sie förderte Musik und Musiker und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft der Musikfreunde, die ihr Bildnis in ihrer Gemäldegalerie bewahrt.

Die Tradition der Salons wurde von Fannys Tochter Hentriette fortgeführt.

Literatur:

  • Hilde Spiel: Fanny von Arnstein oder die Emanzipation. Frankfurt: Fischer 1962
  • Werner Hanak / Astrid Peterle / Danielle Spera: The Place to Be. Salons als Orte der Emanzipation. Wien: Amalthea / Jüdisches Museum Wien 2018
  • Helga Peham: Die Salonièren und die Salons in Wien. 200 Jahre Geschichte einer besonderen Institution. Wie [u. a.]: Styria 2013

Weblinks