Ferdinand Sauter

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Sauter, Ferdinand
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  2588
GNDGemeindsame Normdatei 118794701
Wikidata Q1405743
GeburtsdatumDatum der Geburt 6. Mai 1804
GeburtsortOrt der Geburt Werfen, Salzburg
SterbedatumSterbedatum 30. Oktober 1854
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Dichter, Journalist, Versicherungsbeamter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  7. April 1878
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hernalser Friedhof
Grabstelle Gruppe B, Reihe F, Nummer 23
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 17., Hernalser Hauptstraße 100 (Sterbeadresse)
  • 17., Hernalser Hauptstraße 63 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ferdinand Sauter, * 6. Mai 1804 Werfen, Salzburg, † 30. Oktober 1854 (Cholera) Wien 17, Hernalser Hauptstraße 100 (Gedenktafel; Schulgebäude, damals Cholera-Notspital; alter Hernalser Friedhof, nach dessen Auflassung [Neuer] Hernalser Friedhof, Ehrengrab, Gruppe B [Porträtmedaillon von Karl Philipp, 1930]), Versicherungsbeamter, Dichter.

Biografie

Sohn eines erzbischöflichen Rats und Pflegers, besuchte Sauter einige Klassen des Salzburger Gymnasiums, wandte sich dann jedoch der kaufmännischen Laufbahn zu. 1825 ging er nach Wien und arbeitete in einer Papierhandlung; 1839 verlor er seinen Posten und führte in der Folge ein kümmerliches Dasein. In den frühen Wiener Jahren gehörte er (mit Anton Ritter von Spaun und Franz von Schober) zum Bekanntenkreis von Franz Schubert, trauerte mit diesen um Ludwig van Beethoven und begeisterte sich an Kleist-Aufführungen im Theater. Sauter lebte vornehmlich in Hernals, war aber auch Stammgast in der "Blauen Flasche" (16., Neulerchenfelder Straße 14), auf die er in der Silvesternacht 1853 ein langes Lobgedicht verfasste.

Durch seine politischen und volksliedhaften, meist von Schwermut getragenen Gedichte machte er sich als Dichter-Bohemien des Wiener Vormärz einen Namen. Friedrich Witthauer von der "Wiener Zeitung" und Dr. August Schmidt von der "Musikzeitung" nahmen sich seiner an, doch wurde er infolge privater Schwierigkeiten immer verbitterter. Halm verschaffte ihm eine Anstellung bei der Niederösterreichischen Assecuranz-Gesellschaft. Seine Freunde setzten ihm einen Grabstein, dessen von ihm selbst verfasste Inschrift ebenso bekannt geworden ist wie sein ehemals äußerst populäres "Gassenlied" mit dem Kehrreim "Auf der Gassen, auf der Gassen". Eine Gedenktafel am Haus 17, Hernalser Hauptstraße 63 (hier lebte er 1851-1854) ist nicht erhalten, die Gedenktafel 17, Hernalser Hauptstraße 98-100 wurde auf den Nachfolgebau übertragen.

Sautergasse

Quellen

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Adolf Haslinger / Peter Mittermayr [Hg.]: Salzburger Kulturlexikon. Wien / Salzburg: Residenz-Verlag 1987
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
  • Dieter Schmutzer: Wienerisch g'redt. Geschichte der Wiener Mundartdichtung. Wien: Der Apfel 1993, S. 342
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Hans Deißinger: Ferdinand Sauter. Sein Leben und Dichten. Wien: Carl Gerold's Sohn 1926
  • Karl Wache: Dichterbildnisse aus Alt- und Neu-Wien. Wien: Bergland-Verlag 1969, S. 7 ff.
  • Hermine Cloeter: Geist und Geister aus dem alten Wien. Bilder und Gestalten. Wien: Schroll 1922, S. 122 ff.
  • Friedrich Schlögl: Ueber Friedrich Sauter, den Dichter und Sonderling. Wien: Engel 1884
  • Josef Buchowiecki: Friedrich Sauter. Wien: Kerry 1972
  • Hans Heinz Hahnl: Vergessene Literaten. Fünfzig österreichische Lebensschicksale. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1984, S. 47 ff.
  • Ernst Joseph Görlich: Friedrich Sauter und das Wiener Schrifttum. In: Wiener Geschichtsblätter 6 (1951), S. 43 ff.
  • Ernst Joseph Görlich: Als Dichter und Assekurant gleichermaßen unbekannt: Ferdinand Sauer. In: Wiener Geschichtsblätter 39 (1948), S. ff., S. XVIII f.
  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 63, S. 257 f.
  • Hans Pemmer: Schriften zur Heimatkunde Wiens. Festgabe zum 80. Geburtstag. Hg. von Hubert Kaut. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1969 (Wiener Schriften, 29), S. 155 f.
  • Kurt Dieman-Dichtl: Musik in Wien. Wien [u.a.]: Molden 1970, S. 114, S. 175 f.
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 571
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 265, S. 268
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 177 f.
  • Helmut Kretschmer: XVII. Hernals. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 17), S. 17, S. 22
  • Hermann Loimer: Ferdinand Sauter - ein Wiener Original aus Salzburg. In: Mitteilungen der Salzburger Gesellschaft für Landeskunde 134 (1994), S. 585-614

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