Fischmärkte

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Verkaufshallen am Fischmarkt (Donaukanal) ca.1904
Daten zum Objekt


Wiens Fischmärkte stehen in einer langen Tradition. Bereits 1255 ist der erste Fischmarkt, der bei dem sogenannten Fischhof abgehalten wurde, urkundlich belegt. Auf dem hofartig gestalteten Platz boten Fischer und Fischhändler ihre Waren an. 1317 wurde der Fischmarkt auf den Hohen Markt verlegt. Die Häuser dort erhielten dementsprechend sachbezogene Hausschilder wie Blauer Hecht, Roter Krebs oder Zum Fischbrunnen.

1753 wurde der Fischmarkt an den Stadtwall beim Schanzel (Fischertor) verlegt. Die Bezeichnung "Fischmarkt auf dem Hohen Markt" verschwand. Die Verwaltung lag in den Händen des städtischen Trögelamts, welches seinen Namen von den Trögen und Bottichen herleitete, die zur Aufbewahrung der Fische dienten. Es hatte im Fischbrunnenhaus seinen Sitz. Verschiedene Häuser der Umgebung nahmen auch hier in ihren Hausschildern auf den Fischmarkt und den Fischverkauf Bezug.

Nach dem Abbruch der Stadtbefestigung und der damit verbundenen Errichtung des Donauquais (heute Franz-Josefs-Kai) wurde der Fischmarkt an den Donaukanal auf die 1858 eröffnete Kai-Rampe, unterhalb der Augartenbrücke, verlegt. Dort mussten sie im Zuge des endgültigen Ausbaues des Donaukanals, dessen Baubeginn 1899 war, und der anschließenden Errichtung der Donaukanallinie der Wiener Stadtbahn wieder entfernt werden. Deshalb errichtete die Genossenschaft der Fischhändler am gegenüberliegenden Ufer in der Nähe der Stephaniebrücke, der heutigen Salztorbrücke, Verkaufsstände. Hier wurden die Fische lebendig in Behältnissen (sogenannten Kaltern) im Donaukanalwasser gehalten. Der Fischmarkt wurde 1903 erneuert. Die Verschlechterung der Wasserqualität des Kanals erzwang schließlich seine Auflassung, doch wurden in der Vorweihnachtszeit die aus dem Waldviertel angelieferten Karpfen noch bis in die späten 70er Jahre des 20. Jahrhunderts im Donaukanal gehalten.

Oberhalb der Stephaniebrücke wurden stadtseitig zwei Verkaufshallen errichtet, in denen die Stände mit Hochquellwasser-, Gas- und Kanalanschluss versehen waren. Auf einer Länge von 100 Metern konnten an einem Treppenkai im Donaukanal Behälter für lebende Fische befestigt werden. Unter der Zufahrtsrampe vom Franz-Josefs-Kai wurde ein Kühlraum, daran anschließend eine Niederlassung des Marktamtes eingerichtet. Der Zentrale Fischmarkt wurde 1904 eröffnet. Im Jahr 1972 wurde der Markt aufgrund fehlender Nachfrage aufgelassen.


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