Fischmarkt (1, Hoher Markt)
48° 12' 40.71" N, 16° 22' 19.59" E zur Karte im Wien Kulturgut
Fischmarkt (1, Hoher Markt, zwischen den Häusern 5, 6, 7 und 8, gegen die Krebsgasse [ Marc-Aurel-Straße ] und Wiltwerkerstraße [Wipplingerstraße] zu gelegen), seit 1282 (Fischbänke) beziehungsweise 1317 (Fischmarkt) hier nachweisbar (Fischbrunnen); zuvor war der Fischmarkt im Fischhof abgehalten worden (1255 erstmals erwähnt).
Es gab auch auf anderen Plätzen der Stadt Fischverkaufsstände (Fischhändler). Aufgrund der Verordnung der niederösterreichischen Regierung von 14. August 1753 wurde der Fischmarkt an den Stadtwall beim Schanzel (Fischertor) verlegt; die Bezeichnung "Fischmarkt auf dem Hohen Markt" verschwand. Die Verwaltung des Fischmarkts lag in den Händen des städtischen Trögelamts, das im Fischbrunnenhaus seinen Sitz hatte; es wurde im 15. Jahrhundert zeitweise verpachtet.
Auf dem Fischmarkt wurden nicht nur Donaufische verkauft, sondern auch Fische aus March, Leitha und dem Neusiedler See. Die Fische wurden in Bottichen und Trögen (Trögelamt!) feilgeboten, dessen Wasser aus dem Fischbrunnen stammte.
Verschiedene Häuser der Umgebung nahmen in ihren Hausschildern auf den Fischmarkt und den Fischverkauf Bezug, wie etwa Konskriptionsnummer 449 (Blauer Krebs; Krebsgasse [1, Marc-Aurel-Straße 5, Rosmaringasse 1]), Konskriptionsnummer 451 (Blauer Hecht; 1, Sterngasse 11), Konskriptionsnummer 454 (Roter Krebs; Preßgasse [1, Sterngasse 6, Salzgasse 1]), Konskriptionsnummer 518 (3 Fischeln; 1, Fischhof 4); Konskriptionsnummer 519 (Zum Fischbrunnen [von Beethoven besuchte Gaststätte]; 1, Fischhof 5, Rotgasse 9) und Konskriptionsnummer 524 (Roter Krebs, Haus und Apotheke; 1, Hoher Markt 12).
Nach dem Abbruch der Befestigungen wurde der Fischmarkt an den Donaukanal unterhalb der Augartenbrücke (Fischmarkt [1, Donaukanal]) verlegt.
Literatur
- Anton Krisch, Der Wiener Fischmarkt. Volkswirtschaftliche, den Hausfrauen der österreichischen Haupt- und Residenzstadt gewidmete Studie. Wien: Carl Gerolds Sohn 1900