Franz Julius Heigelmayr, * 22. Mai 1895 Wien, † 25. März 1983 Wien, Politiker.
Biografie
Der Sohn eines Etuimachergehilfen und einer Wäscherin hielt sich 1900 bis 1902 in Pottendorf auf, wo sein Vater vorübergehend tätig war. Nach dem Tod seines Vaters (1905) musste er durch leichte Arbeiten das Haushaltsbudget aufbessern.
Nach Besuch der Volks- und Bürgerschule erlernte er in Mariahilf das Seiden-, Schön- und Schwarzfärbergewerbe, fand aber auch Kontakt zu Gewerkschaftskreisen (Union der Textilarbeiter). Wurde im Alter von 16 Jahren Mitglied des Arbeiter-Radfahr-Vereins „Einigkeit 1899" in Margareten und bereits Ende 1911 Delegierter desselben zur Bezirkskonferenz der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er Betriebsrat (später Betriebsratsobmann) beziehungsweise Obmann des Fachvereins der Färber Wiens und (nach Maßregelung in diesen Funktionen) 1924 Angestellter des Verbands der Krankenkassen sowie Mitarbeiter in der sozialdemokratischen Bezirksorganisation Margareten (1932 Bezirksrat).
Nach dem Februar 1934 war Heigelmayr in der Bezirksleitung der Revolutionären Sozialisten tätig, wurde 1936 zu Haftstrafen verurteilt und auch im Anhaltelager Wöllersdorf interniert, worauf er aus dem Krankenkassendienst entlassen wurde. 1938 wieder eingestellt, befand er sich 1939 monatelang in Gestapo-Haft. Am 15. April 1945 wurde Heigelmayr in den Bezirksvorstand der SPÖ Margareten gewählt, am 16. April zum Arbeiterbetriebsratsobmann der Wiener Gebietskrankenkasse, deren Leistungsabteilung er leitete. 1945-1960 war Heigelmayr Gemeinderat (langjährig Vorsitzender des Gemeinderatsausschuss für Gesundheitswesen) und Landtagsabgeordneter, 1946-1948 und 1951-1956 Bezirksobmann der SPÖ Margareten; außerdem Bundesvorstandsmitglied des Bunds Sozialistischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus und Vorstandsmitglied des Margaretner Volksbildungshauses.
Franz Julius Heigelmayr wurde mehrfach ausgezeichnet: Goldenes Ehrenzeichen Republik Österreich, Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs, Goldenes Ehrenzeichen Bund Sozialistischer Freiheitskämpfer, Viktor-Adler- und Otto-Bauer-Plakette.
Quellen
Literatur
- Unterlagen SPÖ-Klub des Gemeinderats (Biographische Sammlung Wiener Stadt- und Landesarchiv)