Wiener Gebietskrankenkasse
48° 10' 10.93" N, 16° 20' 40.20" E zur Karte im Wien Kulturgut
Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK). Die Anfänge der Krankenversicherung sind mit dem Arbeiterbildungsverein Gumpendorf eng verbunden. 1888 wurde das Krankenversicherungs-Gesellschaft beschlossen, das für jeden Gerichtssprengel eine eigene Bezirkskrankenkasse vorsah (auf dem heutigen Stadtgebiet entstanden die Wiener und die Floridsdorfer Bezirkskrankenkasse).
Die älteste und größte Vereinskrankenkasse war die Allgemeine Arbeiter-Kranken- und Unterstützungskasse. Am 30. November 1890 kam es zur Konstituierung des Wiener Kassenverbands; 1892 zählte er 96.361, 1912 175.697 Mitglieder. 1917 kam es zur Einführung der Lohnklassen und der Angehörigenversicherung sowie zu einer bedeutenden Erhöhung der Kranken- und Begräbnisgelder. 1926 gab es in Wien 42 Kassen. Das Krankenkassen-Organisationsgesetz vom 18. Dezember 1926 fixierte eine Vereinheitlichung des Kassenwesens (mit dem Fernziel einer Einheitskasse) und eine Neuregelung der Selbstverwaltung. 1928 wurde das Gebäude der ehemaligen Verkehrsbank, 1, Wipplingerstraße 28, bezogen. 1929 schlossen sich zahlreiche Kassen zur Arbeiter-Krankenversicherungskasse Wien zusammen, deren Leitung Matthias Eldersch übernahm.
1939 wurde der Name in "AOK-Wien" (Allgemeine Ortskrankenkasse Wien) abgeändert, 1945 in "Wiener Gebietskrankenkasse für Arbeiter und Angestellte". Das als Militärspital geführte ehemaliger "Rainer-Spital" wurde als Hanusch-Krankenhaus übernommen.
Ab 1956 wurde das Sozialversicherungswesen durch das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz (und seine nachfolgenden zahlreichen Novellierungen) grundlegend verändert. 1981 übersiedelte die Wiener Gebietskrankenkasse in ihr neues Verwaltungsgebäude am Wienerberg.
Organe der Selbstverwaltung der Wiener Gebietskrankenkasse sind die Generalversammlung, der Vorstand, die Kontrollversammlung, Ausschüsse sowie der Beirat. Die Wiener Gebietskrankenkasse verfügt über 14 Bezirksstellen (auch: Kundencenter), vier Gesundheitszentren (3, Strohgasse 28; 6, Mariahilfer Straße 85-87; 10, Wienerbergstraße 13; 21, Karl-Aschenbrenner-Gasse 3), das Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation (7, Andreasgasse 3) sowie acht Zahnambulatorien.
Literatur
- Stefan Wedrac: Die Allgemeine Arbeiter-Kranken- und Invalidenkasse in Wien 1868–1880. Die Wurzeln der Wiener Gebietskrankenkasse. Entstehung, Umfeld und Erfolge. Wien: ÖGB-Verlag 2013
- Jahresbericht der Wiener Gebietskrankenkasse. Wien: Wiener Gebietskrankenkasse 2011 ff.
- Wiener Gebietskrankenkasse: Zahlen/Daten/Fakten [Stand: 16.12.2016]
- Wiener Gebietskrankenkasse: Versichertenstand [Stand: 16.12.2016]