Franz Puzinger
Franz Puzinger, * 31. August 1897 Wien, † 16. Juli 1965 Stubenberg (Steiermark), Monteur (Elektrotechnik), Fahrer, Politiker.
Biografie
Franz Puzinger wurde am 31. August 1897 in Wien geboren. Er war römisch-katholischen Glaubens und war verheiratet. Nach 1938 trat er aus der Kirche aus und galt dann laut nationalsozialistischer Diktion als "gottgläubig". Puzinger hatte keine Matura; er war gelernter Monteur (Elektrotechnik). Allerdings war er von 1923 bis 1934 als Chauffeur tätig und folgte auch in den kommenden Jahrzehnten diesem Weg: vor 1938 war er als selbständiger Taxiunternehmer (Garagenmeister), als Fuhrwerksbesitzer und Taxiunternehmer tätig. Obschon er nach 1945 auch als Bauhilfsarbeiter tätig war, widmete er sich 1947 erneut dem Fuhrwerksunternehmen.
Franz Puzinger war Mitglied der Vaterländischen Front, im Jahr 1934 der SA-Motor und ab dem 1. Mai 1938 offizielles Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).
Er nahm am Ersten und am Zweiten Weltkrieg teil, 1939 beim Polenfeldzug.
Vor 1938 war er als Mitarbeiten bei der Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps-Truppführer und bei der Nationalsozialistischen Betriebszellen-Organisation Fachgruppe Kraftwagenlenker tätig sowie ab 1938 als Mitarbeiter beim Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps-Fahrbereitschaft Wien und ab März 1939 beim Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps-Ortstruppführer tätig.
Vom 1. Dezember 1944 bis zum 16. März 1945 war Franz Puzinger Ratsherr, als Ersatzmann für Kurt von Barisani.
Vom 4. Jänner bis zum 4. September 1946 war Franz Puzinger im Lager Steinhof inhaftiert. Das Volksgericht Wien verurteilte ihn wegen der Paragrafen 4 und 9 Kriegsverbrechergesetz (KVG) zu 6 Monaten einfachen Kerker und Vermögensentzug. Von Paragraf 6 Kriegsverbrechergesetz wurde er freigesprochen.
Siehe auch: Ratsherren (NS-Zeit) (mit Auflistung aller Ratsherren)
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Ratsherren, A1: Personalstandsbogen Franz Puzinger, 17.12.1944
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A42: 16. Bezirk, 6316
- Österreichisches Staatsarchiv - Archiv der Republik, Bundesministerium für Inneres, Gauakten: 69.616
Literatur
- Maren Seliger: Scheinparlamentarismus im Führerstaat. "Gemeindevertretung" im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934-1945 im Vergleich. Wien [u.a.]: Lit-Verlag 2010, S. 856