Franziska Tausig
Franziska Tausig, * 9. Mai 1895 Temeswar (Timişoara, Rumänien), † 1. Jänner 1989 Wien, Schriftstellerin.
Biografie
Franziska Tausig war mit dem ungarischen Rechtsanwalt Aladar Tausig verheiratet und Mutter des österreichischen Schauspielers Otto Tausig. Nachdem ihr Sohn mit einem Kindertransport nach England gekommen war, flüchtete sie mit ihrem Mann vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach Shanghai, wo dieser starb. 1948 kehrte sie nach Wien zurück. Ihre Eltern waren in der NS-Zeit nach Theresienstadt deportiert und später in Treblinka umgebracht worden.
Franziska Tausig verfasste Artikel für verschiedene Zeitschriften, unter anderem für “Die Gemeinde“ oder die Wiener “Arbeiterzeitung“, die jeweils Ausschnitte ihrer Erlebnisse und Erfahrungen in Shanghai zum Inhalt haben. 1987 fasste sie ihre Lebensgeschichte, ihre Flucht aus Wien und die Jahre im Exil als Buch unter dem Titel “Shanghai Passage. Flucht und Exil einer Wienerin“ zusammen.
2013 wurde in Wien-Wieden der Tausigplatz nach ihr und ihrem Sohn Otto Tausig benannt.
Literatur
- Peter Autengruber: Vom Reinelt-Steg zum Hirsch-Weg. Nach KommunistInnen benannte Verkehrsflächen in Wien. In: Alfred Klahr Gesellschaft Mitteilungen 1 (2020), S. 1–11
- Ursula Krechel: Shanghai fern von wo. Salzburg: Jung und Jung 2008
- Franziska Tausig: Shanghai Passage. Emigration ins Ghetto. Wien: Milena 2007
Franziska Tausig im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.