Frauen-Wohltätigkeitsverein zur Unterstützung armer jüdischer Bräute für Heiratsausstattung, Wien XX
48° 13' 42.02" N, 16° 22' 2.51" E zur Karte im Wien Kulturgut
Vereinsgeschichte
Der „Frauen-Wohltätigkeitsverein zur Unterstützung armer jüdischer Bräute für Heiratsausstattung, Wien XX“, zunächst mit dem Sitz in Wien 20., Gaußplatz 13, Cafe Jägerhof, einem von einem jüdischen Besitzer, Leon Selzer betriebenen Kaffeehaus [1] und später in 20., Wallensteinstraße 9 , Cafe Treuhof, wurde 1927 gegründet und bestand bis zum Jahr 1938. Die Proponentin Rebeka Schaller, 1927 wohnhaft 20., Würtenberggasse 3, reichte die Statuten im Jänner 1927 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck lautete "a) Abhaltungen von Vorlesungen und Vorträgen mit Ausschluss jedweder Politik, b) Pflege der Geselligkeit unter den Vereinsmitgliedern“ (Statut 1927, § 2). „Ordentliches Mitglied“ konnte jede Person „mosaischer Konfession“ werden, welche den Monatsbeitrag zahlte (§ 4). Im Jahr 1932 wurde der Verein umgebildet. Der Vereinszweck lautete nun: „Der Zweck des Vereines ist die Unterstützung armer, jüdischer Bräute, welche ihren Wohnsitz in Wien haben, anlässlich ihrer Verheiratung mit Heiratsausstattungen und eventuell Barmittel“ (Statut 1932,§ 2)[2] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.
Arisierung und Vereinsauflösung 1938
Die Auflösung des Vereins „Frauen-Wohltätigkeitsverein zur Unterstützung armer jüdischer Bräute für Heiratsausstattung, Wien XX“ und die Aufhebung seiner Rechtspersönlichkeit erfolgten aufgrund eines Bescheides des Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände im Verlauf des Jahres 1938. Das gesamte Vermögen des Vereins in der Höhe von 672,68 Reichsmark wurde vom Stillhaltekommissar eingezogen[3]
Vereinsvorstand 1932
- Präsidentin: Mina Rosenberg, 1932 wohnhaft in 2., Obere Augartenstraße 12a, Stiege 6, Tür 19
- Kassierin: Regine Grünfeld
Vereinsvorstand 1938
- Präsidentin: Mina Rosenberg, 1938 wohnhaft in 2., Obere Augartenstraße 12a, Stiege 6, Tür 19
Quellen
- Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 G 22, Karton 560.
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 274/1927. [
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Peter Payer: Jüdisches Leben in der Brigittenau. Wien 1999)
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 274/1927.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 G 22, Karton 560.