Frederick Ungar

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Ungar, Frederick
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Ungar, Friedrich; Ungar, Fritz
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur., Dr. h. c., Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  358534
GNDGemeindsame Normdatei 117292370
Wikidata Q55847105
GeburtsdatumDatum der Geburt 5. September 1898
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 16. November 1988
SterbeortSterbeort New York 4042011-5
BerufBeruf Verleger
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Verlagsgeschichte
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Alexander-Gode-Medaille der American Translators Association (Verleihung: 11. Oktober 1975)
  • Ehrenurkunde des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels (Verleihung: 5. September 1980)


Frederick (bis 1940: Fritz) Ungar, * 5. September 1898 Wien, † 16. November 1988 New York, Verleger.

Biografie

Fritz Ungar, Sohn eines aus Ungarn stammenden Textilkaufmanns, legte die Matura am Sophien-Gymnasium in Wien-Leopoldstadt (heute: Bundesrealgymnasium Zirkusgasse) ab. Nach dem Ersten Weltkriegs, in dem er Kriegsdienst zu leisten hatte, begann er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, das er 1923 mit der Promotion zum Dr. iur. abschloss. Etwa zur gleichen Zeit gründete er gemeinsam mit Béla Horovitz und Ludwig Goldscheider den anfangs auf klassische Literatur ausgerichteten Phaidon-Verlag. 1925 trat der Jurist aus dem Unternehmen aus und gründete im Folgejahr den Saturn-Verlag, dessen Publikationen auf unterschiedlichsten Gebieten erschienen, wobei es einen Schwerpunkt auf Lyrikbänden gab. Zu den verlegten Romanautorinnen und -autoren zählte auch Heimito von Doderers Erstlingswerk "Das Geheimnis des Reichs" (1930).

Nach der "Arisierung" des Saturn-Verlags im März 1938 flüchtete Fritz Ungar mittellos nach Prag, wo er versuchte mit Kinderbüchern seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Über die Schweiz und Großbritannien emigrierte er schließlich 1939 in die USA, wo er 1940 in New York die "Frederick Ungar Publishing Company" gründete. Verlegte er zunächst lizenzfrei deutsche Bücher für den US-Markt, gab er in Kooperation mit dem emigrierten Literaturwissenschaftler Robert Lohan nach Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgreich Anthologien zur deutschsprachigen Literaturgeschichte heraus.

Ungar verstand sich als Kulturvermittler zwischen Europa und den USA und verlegte zahlreiche Übersetzungen zeitgenössischer Autoren, Wörterbücher, Ratgeber sowie Sachbücher zu Philosophie, Geschichte und Politik. Zu einem Standardwerk wurde die vierbändige "Encyclopedia of World Literature in the 20th Century". Besonders am Herzen lag ihm die Propagierung österreichischer Literatur, was sich etwa im "Handbook of Austrian Literature" (1973) oder in der zweibändigen Anthologie "Austria in Poetry and History" (1984) niederschlug. Auch nach dem Verkauf des Verlagshauses 1985 an die Crossroad/Continuum-Gruppe arbeitete Ungar bis zu seinem Tod weiter als Berater und Lektor für "Ungar Books". Für seine Tätigkeit erhielt er auf beiden Kontinenten Auszeichnungen.

Er war ab April 1948 mit der aus Wien stammenden Hansi Beck verheiratet. Der gemeinsame Sohn Andrew kam 1949 zur Welt.

Literatur

  • Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch. Elbingen: Verband deutscher Antiquare 2011, S. 329 f.
  • Jessica Roland: Zwischen Hudson und Donau. Der Verleger Frederick Ungar im amerikanischen Exil. Diplomarbeit Univ. Mainz 1997
  • Edwin McDowell: Frederick Ungar, 90, Founder of Publishing House. In: New York Times, 18.11.1988
  • Deutsche Biografie: Ungar, Frederick [Stand: 02.11.2022]

Weblinks