Friedrich Mitterwurzer

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Friedrich Mitterwurzer
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Mitterwurzer, Friedrich
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Mitterwurzer, Anton Friedrich
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  10338
GNDGemeindsame Normdatei 117064858
Wikidata Q90165
GeburtsdatumDatum der Geburt 16. Oktober 1844
GeburtsortOrt der Geburt Dresden
SterbedatumSterbedatum 13. Februar 1897
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Schauspieler, Theaterdirektor
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Stadttheater, Carltheater, Deutsches Volkstheater, Volkstheater (Institution), Schauspieler, Friedrich-Mitterwurzer-Gedenktafel, Mitterwurzergasse
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 15.11.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung  13. Februar 1897
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Grinzing
Grabstelle Gruppe 11, Reihe 3, Nummer 11
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
BildnameName des Bildes Friedrichmitterwurzer.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Friedrich Mitterwurzer
  • 9., Günthergasse 1 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Friedrich Mitterwurzer, * 16. Oktober 1844 (1845?) Dresden, † 13. Februar 1897 Wien , Schauspieler.

Biografie

Mitterwurzer war der Sohn des Heldentenors und Freundes Richard Wagners Anton Mitterwurzer (* 12. April 1818 Sterzing, Südtirol, † 2. April 1876 Döbling; Neffe des Domkapellmeisters Gänsbacher) und dessen Gattin Anna Herold. Mit 17 Jahren betrat er in Meißen erstmals die Bühne, spielte dann unter anderem in Hamburg und Berlin und debütierte 1866 als Petruccio in "Der Widerspenstigen Zähmung" in Graz. 1867 gastierte er unter Heinrich Laube am Burgtheater, ging 1869 bis 1871 nach Leipzig, kehrte anschließlich aber unter der Direktion von Franz von Dingelstedt ans Burgtheater zurück (Antrittsrolle Alba). Mitterwurzer, ein Virtuose der Maske, war für die Darstellung zwiespältiger, dämonischer Charaktere prädestiniert; seine Glanzrollen waren unter anderem Faust, Mephisto, Franz Moor, Richard III., Wallenstein. 1879 engagierte ihn Laube ans Stadttheater (an das er aber, da die Intendanz des Burgtheaters ihn nicht freigeben wollte, erst nach einer Audienz beim Kaiser wechseln konnte). Da Laube noch vor Mitterwurzers erster Spielzeit die Direktion niederlegte, konnte Mitterwurzer erst unter der Direktion von Bukovics seine Stelle als Oberregisseur antreten.

1884/1885 hatte er die künstlerische Leitung des Carltheaters inne, 1886-1894 unternahm er Gastspielreisen nach Deutschland, Holland und Amerika, war aber 1891 auch Gast am Deutschen Volkstheater, wo er die Vielseitigkeit seines Talents unter Beweis stellen konnte. Mitterwurzer war auch literarisch tätig und ist unter anderem der Verfasser der am Burgtheater aufgeführten Posse "Ein Sieg der Geschichte" (1874). Mitterwurzer faszinierte nicht nur sein Publikum, sondern wurde auch von Hugo von Hofmannsthal und Karl Kraus sehr geschätzt, die zu seinem Tod Verse auf ihn verfassten und so ihre künstlerische Anerkennung ausdrückten. Zwei Ölporträts in der Burgtheatergalerie (Ignaz Mansch; Ferdinand Schebeck [als Tabarin in Mendes "Tabarin"]). Mitterwurzergasse.

Seine Ehefrau (1867) war die Schauspielerin Wilhelmine Rennert (Mitterwurzer).

Literatur

  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830-1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 146
  • Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
  • Schauspieler des Burgtheaters, 1776-1976. 43. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz, 6. Mai bis 20. Juni 1976. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1976 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 43), S. 25
  • György Sebestyén: Burgtheater-Galerie. 148 Künstlerporträts der "Ehrengalerie" des Wiener Burgtheaters nach Aufnahmen von Csaba Tarcsay. Mit einer historisch-biographischen Dokumentation von Konrad Schrögendorfer. Wien: Edition Tusch 1976, S. 154
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Die Währinger Straße. Ein Spaziergang von der Votivkirche zur Volksoper. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Heimatmuseums Alsergrund 1968 (Beiträge zur Heimatkunde des IX. Wiener Gemeindebezirks, 3), S. 8
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 15. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1963
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 222 f.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Theaterlexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Wien: F. Kleinmayr 1953
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 149 f.
  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. Band 52. Leipzig: Duncker & Humblot 1906
  • Max Burckhard: Anton Friedrich Mitterwurzer. Wien [u.a.]: Wiener Verlag 1906
  • Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog 2 (1898)
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow 1892 ff.
  • Ottmar Gustav Flüggen: Biographisches Bühnenlexikon der deutschen Theater. München: Bruckmann 1892
  • Karl Glossy: Theatergeschichtliche Ausstellung der Stadt Wien 1892. Wien: Verlag der Bibliothek und des historischen Museums der Stadt Wien 1892, S. 222
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891 (bei Anton Mitterwurzer)


Friedrich Mitterwurzer im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.