Franz Dingelstedt

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Dingelstedt, Franz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Freiherr, Hofrat
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  5780
GNDGemeindsame Normdatei 118525751
Wikidata Q64370
GeburtsdatumDatum der Geburt 30. Juni 1814
GeburtsortOrt der Geburt Halsdorf bei Marburg, Hessen
SterbedatumSterbedatum 15. Mai 1881
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Schriftsteller, Journalist, Theaterdirektor
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Burgtheater (Institution), Hofburgtheater, Dichter, Schriftsteller
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 31.10.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 5A, Reihe 4, Nummer 80
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 1., Am Heumarkt 17 (Sterbeadresse)
  • 1., Kärntner Straße 44 (Wohnadresse)
  • 1., Freyung 7 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Franz Freiherr von Dingelstedt , * 30. Juni 1814 Halsdorf bei Marburg, Hessen, † 15. Mai 1881 Wien, Dichter, Dramaturg, Bühnenleiter.

Biografie

Nach theologischem und philosophischem Studium (das er mit dem Doktorat abschloss) sowie Berufstätigkeit als Gymnasiallehrer (bis 1843) liberaler Journalist und freier Schriftsteller (gleichzeitig Bibliothekar des Königreichs von Württemberg; als politischer Dichter wurde er unter anderem durch seine "Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters" bekannt). 1851 kam Dingelstedt als Intendant an das Hof- und Nationaltheater in München; er erzielte als Bühnenleiter große Erfolge, war Mitglied der poetischen Tafelrunde König Maximilians II., wurde jedoch 1856 auf Drängen ultramontaner Kreise entlassen und kam über die Hofbühne in Weimar (1857) nach Wien. Zunächst war Dingelstedt über Empfehlung des Generalintendanten Halm Direktor der Hofoper (1. Juli 1867-19. Dezember 1870); in seine Ära fällt die Eröffnung des Opernhauses am Ring (Staatsoper) am 25. Mai 1869 (mit Mozarts "Don Juan"); für diesen Anlass verfasste er einen Prolog.

Vom 20. Dezember 1870 bis zu seinem Tod war Dingelstedt über Ernennung Franz Josephs Direktor des (alten) Hofburgtheaters (Michaelerplatz), das unter seiner Leitung eine Blütezeit erlebte (1875 Shakespeare-Zyklus); als Zeitgenosse Makarts hatte er eine Vorliebe für prunkvolle Inszenierungen. Um ihm den Postenwechsel schmackhaft zu machen, erhielt er (mit Zulagen) 8.000 Gulden Gehalt und den Titel "k.k. Hofrat", außerdem beließ man ihm die Dienstwohnung im Opernhaus. 1859-1865 war Dingelstedt auch Präsident der Schiller-Stiftung. In Wien wohnte er in der 1., Kärntner Straße 44 beziehungsweise Freyung 7. Seine Ehefrau (1844) war die Sängerin Jenny Lutzer (* 4. März 1816 Prag, † 3. Oktober 1877 Wien), die von 1837 bis 1843 Mitglied der Hofoper war.

Ölporträt von Friedrich von Thelen in der Burgtheatergalerie.

Für sein Grab am Zentralfriedhof, (Grab 5A/4/80) erfolgte die ehrenhalbe Inobhutnahme durch Bürgermeister-Entschluss von 4. Dezember 1956. Das Bronzerelief wurde von A. Loeher ausgeführt.

Dingelstedtgasse.

Quellen

Literatur

  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 398 ff., 406 ff. und Register
  • Heiner Schmidt: Quellenlexikon der Interpretationen und Textanalysen. Personal- und Einzelwerkbibliographie zur deutschen Literatur von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Ein Handbuch für Schule und Hochschule. Band 1. Duisburg: Verlag für Pädagogische Dokumentation ²1985, S. 79
  • Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
  • Vor hundert Jahren. Wien 1879 als Beispiel für die Zeit des Historismus. Wien: Eigenverlag des Museums 1979 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 60), S. 102
  • György Sebestyén: Burgtheater-Galerie. 148 Künstlerporträts der "Ehrengalerie" des Wiener Burgtheaters nach Aufnahmen von Csaba Tarcsay. Mit einer historisch-biographischen Dokumentation von Konrad Schrögendorfer. Wien: Edition Tusch 1976, S. 151
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Register
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier d. Wiener Staatsoper 1969, S. 42 f.
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 27.06.1964
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 24
  • Christine Chalaupka: Franz Dingelstedt als Regisseur. 2 Bände. Diss. Univ. Wien. Wien 1957
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Anton Stiepka: Franz Dingelstedt als Direktor des Holburgtheaters. Diss. Univ. Wien. Wien 1949
  • Gertrud Kolisko: Franz Dingelstedts Wirksamkeit an den Wiener Hoftheatern. Diss. Univ. Wien. Wien 1928
  • Otto Hipp: Alt-Wiener Porträts. Lebensbilder mit einer kulturgeschichtlichen Schilderung Wiens während des 19. Jahrhunderts. Graz / Wien: Styria 1927, S. 165 ff.
  • Wiener Zeitung, 16.05.1881


Franz Dingelstedt im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.