Friedrich Scheu

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Scheu, Friedrich
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  35215
GNDGemeindsame Normdatei 118754750
Wikidata Q94806151
GeburtsdatumDatum der Geburt 26. Februar 1905
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 8. August 1985
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Journalist, Rechtsanwalt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Sozialdemokratische Arbeiterpartei, Sozialistische Partei Österreichs
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 18.11.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung  22. August 1985
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Feuerhalle Simmering
Grabstelle Abteilung 8, Ring 3, Gruppe 1, Nummer 15

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 23. Jänner 1970)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 7. Februar 1979, Übernahme: 28. Mai 1979)
  • Dr. Karl Renner-Preis für Publizistik (Übernahme: 7. Juni 1969)


Friedrich Scheu, * 26. Februar 1905 Wien, † 8. August 1985, Journalist, Rechtsanwalt.

Biographie

Friedrich Scheu wurde als Sohn des Juristen und sozialdemokratischen Politikers Gustav Scheu und der Schriftstellerin Helene Scheu-Riesz in Wien geboren. Er besuchte das Akademische Gymnasium in Wien und studierte nach der Matura Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Nach seiner Promotion zum Dr. iur. war er als Rechtsanwalt tätig. Mit seinen Eltern besuchte er die USA und das Vereinigte Königreich, wo er im Rahmen eines Austauschprogramms auch seine Kenntnisse der englischen Sprache perfektionierte. Darüber hinaus fungierte er ab 1930 als Wiener Korrespondent des "Daily Herald", der Parteizeitung der britischen Labour Party. Außerdem war er eines der ersten Mitglieder der 1930 gegründeten Anglo-American Press Association.

Durch sein Elternhaus sozialdemokratisch geprägt, blieb Scheu auch nach dem Bürgerkrieg 1934 politisch in der Illegalität aktiv, weshalb er 1935 verhaftet, wohl aufgrund seiner journalistischen Verbindungen ins Ausland aber nicht inhaftiert wurde. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 emigrierte er über Prag nach London und wirkte dort als Journalist. So war er 1938 bis 1950 außenpolitischer Redakteur des Nachrichtenmagazins "News Revue", später auch für den "Daily Herald". 1944 begründete er die "Anglo-Austrian Society".

1954 kehrte der Journalist nach Österreich zurück, wo er das außenpolitische Ressort der "Arbeiterzeitung", deren London-Korrespondent er seit 1947 gewesen war, übernahm; 1962 avancierte er zum stellvertretenden Chefredakteur der Parteizeitung. Daneben schrieb er für das SPÖ-Theorieorgan "Die Zukunft" und publizierte mehrere Bücher, etwa "Die Emigrationspresse der Sozialisten 1938 bis 1945" (1968). Bereits 1957 war seine Übersetzung von "Twentieth Century Socialism" als "Sozialismus in unserer Zeit" erschienen.

Nach seiner Pensionierung im Oktober 1971 verarbeitete er seine Erinnerungen als Journalist und sozialistischer Aktivist im Werk "Der Weg ins Ungewisse. Österreichs Schicksalkurve 1929−1938" (1972). Einige Jahre später folgte "Ein Band der Freundschaft. Schwarzwald-Kreis und Entstehung der Vereinigung Sozialistischer Mittelschüler" (1985). Weiters wirkte er als Korrespondent britischer Zeitungen sowie als Kommentator im Bayerischen Rundfunk. Er war Mitglied des Österreichischen Presserates und beschäftigte sich in seiner Freizeit mit Numismatik.

Friedrich Scheu wurde mehrfach ausgezeichnet. Er verstarb im August 1985 nach kurzer schwerer Krankheit und wurde im Ehrengrab seines Vaters beigesetzt.

Quellen

  • Gutachten der Stadtbibliothek zu Friedrich Scheu, 15.03.1973 (Wienbibliothek im Rathaus/Hausarchiv, MA 9 − 207/73)

Literatur


Friedrich Scheu im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks