48° 8' 1.05" N, 16° 15' 20.59" E zur Karte im Wien Kulturgut
Hofmannsthal-Schlössl (23, Rodaun, Ketzergasse 471).
Das Gebäude wurde als Haus bereits 1692 im Grundbuch der Herrschaft Rodaun erwähnt. 1755 wurde das Anwesen von Carolina Fürstin von Trautson (1701-1793) erworben, die lange als Erzieherin der ältesten Töchter Kaiserin Maria Theresias wirkte. 1786 erwarb Johann Georg Reich den Besitz, von dem es im Erbweg an die Familie Czedik-Eysenberg überging. Seither hat sich das Äußere des Anwesens (bestehend aus Haupt- und Nebengebäude samt Garten [3.000 m²]) kaum verändert. 1900-1929 bewohnte Hugo von Hofmannsthal († 15. Juli 1929) das von ihm gemietete Haupthaus (damals Badgasse) mit seiner Familie ganzjährig. 1942-1963 wohnte hier Maria Grengg.
Mythos "Fuchsschlössel"
Ab den 1950er Jahren war die Bezeichnung "Fuchsschlössel" für das Anwesen gängig. Sie beruhte auf einem Beitrag der damaligen Bewohnerin des Hauses Maria Grengg in einem Rodauner Heimatbuch. Grengg behauptete darin fälschlicherweise, das Jagdschloss wäre 1724 erbaut und von Maria Theresia an ihre Obersthofmeisterin Maria Karoline Gräfin Fuchs (daher der Name Fuchsschlössl) verschenkt worden. Diese Darstellung hielt einer 2016 erfolgten Überprüfung durch historische Quellen nicht stand, prägte aber sowohl die Geschichte des Anwesens als auch die Hofmannsthal-Forschung ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts[1].
Literatur
- Katja Kaluga, Katharina J. Schneider: Das „ganz unbegreifliche Aufeinmal-da-sein“. Hugo von Hofmannsthals Refugium in Rodaun (Wien Museum Magazin, 2024)
- Katja Kaluga und Katharina J. Schneider: Die Legende vom "Fuchs-Schlössel". Zur Geschichte von Hofmannsthals Haus in Rodaun. In: Hofmannsthal Jahrbuch zur Europäischen Moderne 24. 2016, 153-168.
- Michaela Schlögl: Hugo von Hofmannsthals Domizil in Rodaun. Das Fuchsschlössel. In: Wiener Journal, Nummer 110. 1989, S. 27
Referenzen
- ↑ Katja Kaluga und Katharina J. Schneider: Die Legende vom "Fuchs-Schlössel". Zur Geschichte von Hofmannsthals Haus in Rodaun. In: Hofmannsthal Jahrbuch zur Europäischen Moderne 24. 2016, 167