Gabriele Heinisch-Hosek
Gabriele Heinisch-Hosek, * 16. Dezember 1961 Guntramsdorf, Lehrerin, Politikerin.
Biografie
Gabriele Heinisch-Hosek besuchte von 1968 bis 1976 die Volks- und Hauptschule in Guntramsdorf, dann ein Oberstufenrealgymnasium in Wien, wo sie 1980 maturierte. Im Anschluss absolvierte sie die Pädagogische Akademie in Baden, wo sie 1983 die Lehramtsprüfung für Hauptschulen in den Fächern Deutsch und Bildnerische Erziehung ablegte. Nach einige Jahren Unterricht an Hauptschulen erwarb sie später auch die Zulassung zum Lehramt an Sonderschulen für Gehörlose und Hörbehinderte und unterrichtete bis 2002 als Schwerhörigenlehrerin.
1990 begann mit der Wahl in den Gemeinderat ihrer Heimatgemeinde die politische Laufbahn der Niederösterreicherin, die sich schon in ihrer Jugend bei den Kinderfreunden engagiert hatte. Von 1995 bis 2008 wirkte sie als geschäftsführende Gemeinderätin in Guntramsdorf, zuständig für die Bereiche Kunst, Kultur, Integration und Frauenangelegenheiten. Im Oktober 1999 zog sie für die SPÖ in den Nationalrat ein und fungiert(e) dort ab 2001 als Kinder- und Jugendsprecherin sowie von 2004 bis 2008 (und wieder seit 2019) als Frauen- und Gleichbehandlungssprecherin ihrer Fraktion. Zur Klubvorsitzender-Stellvertreterin im Parlament avancierte Heinisch-Hosek 2007. Im April 2008 schied sie aus dem Nationalrat aus und übernahm das Amt einer Landesrätin für Gesundheit, Soziales und Jugend in der Niederösterreichischen Landesregierung.
Im Dezember 2008 berief sie SPÖ-Bundesparteivorsitzender Werner Faymann als Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst in die von ihm gebildete Regierung. Nach der Nationalratswahl 2013 übernahm Gabriele Heinisch-Hosek das Unterrichtsressort, behielt aber auf eigenen Wunsch die Frauenagenden im nunmehrigen Bundesministerium für Bildung und Frauen bei. Mit dem Wechsel in der Funktion des Bundeskanzlers von Faymann zu Christian Kern schied die Pädagogin 2016 aus ihrem Ministeramt aus und übernahm wieder ein Mandat im Nationalrat, dem sie bis heute angehört. Sie ist dort insbesondere im Budgetausschuss, im Ausschuss für Arbeit und Soziales sowie als Obfrau im Gleichbehandlungsausschuss tätig.
Innerparteilich fungierte Heinisch-Hosek ab 2001 als Bezirksfrauenvorsitzende der SPÖ im Bezirk Mödling. Im Juni 2009 wurde sie zur Bundesfrauenvorsitzenden gewählt. Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt sie ein Consulting-Unternehmen.
Literatur
- Julia Neuhauser: Heinisch-Hosek – Aus für die einst große Hoffnung. In: Die Presse, 19.05.2016, S. 6
- Gabriele Heinisch-Hosek wollte unbedingt Frauenministerin bleiben. In: Der Standard online, 13.12.2013
- Claudia Dannhauser: Heinisch-Hosek – Eine Mutter auf Zeit. In: Die Presse, 22.11.2009
Gabriele Heinisch-Hosek im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.