Gedenktafel Johann Mithlinger und zwölf Widerstandskämpfer
48° 9' 55.38" N, 16° 21' 47.60" E zur Karte im Wien Kulturgut
In der Johann-Mithlinger-Siedlung in 10., Neilreichgasse 100 brachte die Gemeinde Wien am 4. August 1945 eine Gedenktafel für den Namensgeber der Wohnhausanlage, Johann Mithlinger, und zwölf weitere Widerstandskämpfer an.
Die Inschrift lautet:
"Diese Wohnhausanlage wurde nach dem von
den Nationalsozialisten hingemordeten
Johann Mithlinger
einem der tapfersten und grössten Vorkämpfer
für die Interessen der Arbeiterschaft
und ein freies Österreich benannt."
Auf einer zweiten Tafel direkt unter der ersten ist zu lesen:
Mit Mithlinger fielen als Antifaschisten
Leopold Brtna
Rudolf Friemel
Josef Lusk
Ferdinand Mandl
Karl Medwed
Felix Okrouhly
Wilhelm Pfeiler
Alois Picha [richtig: Alois Picher]
Josef Skopal
Franz Stampfl
Emil Vorreiter
Otto Wehofschitz"
Es handelt sich um die erste Benennung einer Wohnhausanlage nach einem Widerstandskämpfer. Dieser frühe Beschluss der Stadtverwaltung wurde durch den Gemeinderatsausschuss am 15. Februar 1949 bestätigt. Es war die erste Gedenktafel für hingerichtete Widerstandskämpfer, die in Wien seit der Befreiung vom Nationalsozialismus im öffentlichen Stadtraum enthüllt worden ist.
An der Zeremonie nahmen Bürgermeister Theodor Körner (SPÖ), Stadtrat Felix Slavik (SPÖ) und Bezirksvorsteher Karl Kempf (KPÖ) teil.
Literatur
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 222