Gedenktafel Margarete Schütte-Lihotzky
48° 15' 19.65" N, 16° 25' 13.88" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am Margarete-Schütte-Lihotzky-Hof in 21., Carminweg 8 brachten die Gemeinde Wien und die Gewerkschaft der Privatangestellten am 18. Oktober 1997 eine Gedenktafel für die Namensgeberin der Wohnhausanlage, die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky, an.
Die Inschrift lautet:
"Margarete Schütte-Lihotzky, 1897 in Wien geboren, war die erste Architektin Österreichs. Architektur als bauliche Umsetzung sozialer Anliegen, als sozial gebautes Engagement stellt den Rahmen ihrer Tätigkeit dar. Die Bedeutung ihrer Architektur liegt im Gebrauchswert, im Suchen nach funktionalen und formal einfachen Lösungen."
Margarete Schütte-Lihotzky beteiligte sich aktiv am Widerstand der Kommunistischen Partei Österreichs gegen den Nationalsozialismus. Sie kehrte im Dezember 1940 aus Istanbul, wo sie seit 1938 an der Akademie der Schönen Künste tätig war, nach Wien zurück, um Widerstandsgruppen aufzubauen. Bereits im Jänner 1941 wurde sie verhaftet und im September 1942 vom Volksgerichtshof zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie blieb bis zur Befreiung 1945 im Frauengefängnis Aichach in Bayern in Haft.
Die Benennung der Wohnhausanlage "Frauen-Werk-Stadt" der Gewerkschaft der Privatangestellten erfolgte, in Anwesenheit von Margarete Schütte-Lihotzky, durch Stadträtin Renate Brauner und Stadtrat Werner Faymann.
Literatur
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 422
- "Frauen Werk Stadt" in Floridsdorf ihrer Bestimmung übergeben. In: Der Standard, 20.10.1997, S. 10