Gedenktafel Wilhelmine Moik (Wilhelmine-Moik-Hof)
48° 12' 47.73" N, 16° 19' 7.05" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am Wilhelmine-Moik-Hof in 16., Wattgasse 9-11 brachte die Gemeinde Wien am 27. September 1975 eine Gedenktafel für die Namensgeberin der Wohnhausanlage, die sozialdemokratische Politikerin Wilhelmine Moik, an.
Die Inschrift lautet:
"Wilhelmine Moik
1894-1970
Wirkte als Abgeordnete zum Nationalrat,
als Frauensekretärin des ÖGB und
als Obmann-Stellvertreterin der S.P.Ö.
Ottakring mutig und erfolgreich für
die Interessen der arbeitenden Menschen
Österreichs."
Wilhelmine Moik war nach dem Februar 1934 unter dem austrofaschistischen Regime als Aktivistin der illegalen Gewerkschaft und der Sozialistischen Arbeiterhilfe mehrfach in Haft. Unter dem nationalsozialistischen Regime wurde sie am 9. Juni 1939 in einem Prozess des Volksgerichtshofs in Wien gegen Funktionäre der Revolutionären Sozialisten und der Sozialistischen Arbeiterhilfe angeklagt. Sie befand sich von 1938 bis 1941 und neuerlich 1944 in Gestapo-Haft.
In der Einladung zur Enthüllung der Gedenktafel wiesen die "Sozialisten Ottakrings" auf diese Verfolgung hin: "Wiederholte Male wurde Wilhelmine Moik in den Jahren der Unfreiheit Österreichs verhaftet, doch konnte Kerker und Diktatur ihre sozialistische Gesinnung nicht brechen."
Bei der Enthüllung der Gedenktafel sprachen Nationalratspräsident Anton Benya, Landtagspräsidentin Maria Hlawka und Vizebürgermeister Hubert Pfoch.
Literatur
- Agnes Broessler: Wilhelmine Moik. Ein Leben für die gewerkschaftliche Frauenpolitik. Wien: Verlag des ÖGB 2006
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 355-356