Hubert Pfoch

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Hubert Pfoch (12.2.1965)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Pfoch, Hubert
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  34440
GNDGemeindsame Normdatei 1031361723
Wikidata Q1633358
GeburtsdatumDatum der Geburt 25. Juni 1920
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 10. Juli 2008
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Tischler, Politiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Sozialistische Partei Österreichs, Sozialdemokratische Partei Österreichs
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, POLAR
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 20.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
BestattungsdatumDatum der Bestattung  6. August 2008
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Ottakring
Grabstelle Gruppe 41, Reihe 14, Nummer 14
BildnameName des Bildes Hubert pfoch.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Hubert Pfoch (12.2.1965)

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (05.12.1949 bis 13.11.1978)
  • Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (14.02.1979 bis 29.09.1984)
  • Amtsführender Stadtrat für öffentliche Einrichtungen (19.12.1964 bis 06.06.1969)
  • Amtsführender Stadtrat für Hochbau (06.06.1969 bis 23.11.1973)
  • Vizebürgermeister von Wien (23.11.1973 bis 13.11.1978)
  • Amtsführender Stadtrat für Wohnen und Liegenschaftswesen (23.11.1973 bis 28.09.1976)
  • Erster Präsident des Wiener Landtages (14.02.1979 bis 28.09.1984)
  • Präsident des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes (1984 bis 2003)
  • Obmann der Sozialistischen Jugend
  • Bezirksobmann der SPÖ Ottakring (1963)
  • Stellvertretender Landesparteiobmann der SPÖ Wien (1971)
  • Amtsführender Stadtrat Geschäftsgruppe Wohnen (28.09.1976 bis 14.02.1979)
  • Landeshauptmann-Stellvertreter von Wien (04.12.1973 bis 13.11.1978)
  • Mitglied der Roten Falken
  • Präsident des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes (DÖW)

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1972, Übernahme: 1972)
  • Goldenes Ehrenschild der Österreichischen Jungarbeiterbewegung (Verleihung: 1979, Übernahme: 15. Februar 1979)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 12. September 1979, Übernahme: 6. Dezember 1979)
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 14. Mai 1986, Übernahme: 7. Oktober 1986)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2003)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Hubert Pfoch, * 25. Juni 1920 Wien, † 10. Juli 2008 Wien, Tischler, Politiker.

Biografie

Schon in seiner Jugend schloss sich der gelernte Tischler der sozialdemokratischen Bewegung an. Zunächst engagierte er sich bei den Roten Falken, nach 1934 in den illegalen Jugendzirkeln.

Im Jahr 1940 wurde Hubert Pfoch zum Arbeitsdienst und anschließend zur Wehrmacht eingezogen. Einschneidend geprägt wurde er durch die Beobachtung einer Deportation von Jüdinnen und Juden aus dem Warschauer Ghetto ins Vernichtungslager Treblinka in Polen im August 1942, die er auch heimlich fotografisch festhielt. Diese Fotos und Pfochs Tagebuchaufzeichnungen fanden später als Beweismittel beim Düsseldorfer Prozess gegen den NS-Verbrecher Franz Stangl Verwendung. Aufgrund ihrer exakten Datierung und Beschreibung zählen diese Fotodokumente zu den bedeutendsten über die NS-Verbrechen.

Vor Kriegsende desertierte Hubert Pfoch und kehrte nach Wien zurück. Die erste ordentliche Wiener Landeskonferenz der Sozialistischen Jugend wählte ihn zu ihrem Obmann. Im Jahr 1949 setzte er seine politische Karriere im Wiener Gemeinderat fort.

1963 wurde Hubert Pfoch zum Obmann der SPÖ-Bezirksorganisation Ottakring gewählt und gleichzeitig zum Sekretär des Klubs der sozialistischen Gemeinderäte bestellt. Ein Jahr später wurde er, der seit 1945 im Dienste der Stadt Wien stand, zum amtsführenden Stadtrat für öffentliche Einrichtungen berufen. 1969 wurde er amtsführender Stadtrat für das neu geschaffene Ressort für Hochbau. Ab 1976 übernahm er nach der Neuordnung der Geschäftseinteilung als amtsführender Stadtrat den Bereich Wohnen, den er bis zum Jahr 1979 innehatte.

Innerhalb der SPÖ-Wien bekleidete Hubert Pfoch ab 1971 den Posten eines stellvertretenden Landesparteiobmanns. Den Höhepunkt seiner politischen Laufbahn stellte aber die 1979 erfolgte Wahl zum Ersten Präsidenten des Wiener Landtages dar. Diese Stellung bekleidete Pfoch bis zum Jahr 1984.

Ab 1984 setzte er sich als Präsident des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes (DÖW) unermüdlich für dessen Belange ein. In den fast 20 Jahren seiner Präsidentschaft entwickelte sich die Institution zu einer international anerkannten wissenschaftlichen Einrichtung. Ab 2003 stand Hubert Pfoch dem DÖW als Ehrenpräsident zur Seite.

Für sein Engagement und politisches Wirken hat Hubert Pfoch zahlreiche Ehrungen erfahren, unter anderem wurde er 1986 zum Bürger der Stadt Wien ernannt. Im Juni 2012 wurde im 16. Wiener Gemeindebezirk eine städtische Wohnhausanlage in Hubert-Pfoch-Hof benannt.

Literatur

Weblinks