Gedenktafel für enteigneten Hausbesitzer Albert Pollak
48° 11' 59.34" N, 16° 20' 55.10" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 4. August 2006 wurde an der Fassade des Hauses in 7., Lindengasse 40 im Bezirk eine Gedenktafel enthüllt, die an den Hausbesitzer und jüdischen Stoffhändler Albert Pollak erinnert. Pollak floh im November 1938 ins niederländische Exil. Er und seine gesamte Familie wurden 1940 enteignet. Das Haus wurde nach einem längeren Verfahren 1948 von der Stadt Wien an seine ErbInnen restituiert. Gestiftet und finanziert wurde die Tafel von den Wiener Grünen, die im Haus ihre Parteizentrale haben.
Der Text der Gedenktafel lautet:
"Im Gedenken
an den enteigneten HausbesitzerIm Jahr 1940 wurde dieses Haus von der Gestapo
beschlagnahmt, der Eigentümer Albert Pollak und
seine Familie zur Gänze enteignet.Albert Pollak wurde während der Shoah verfolgt und
vertrieben, seine Immobilien und seine Kunst-
sammlung gelangten in den Besitz der Stadt Wien.
Albert Pollak starb 1943.Im Jahre 1948 kam es zwischen Pollaks ErbInnen
und der Stadt Wien zu einem Restitutionsvergleich,
das Haus Lindengasse 40 wurde den ErbInnen des
Enteigneten restituiert.Im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus.
Niemals Vergessen!
Die Grünen Wien"
An der Enthüllung der Tafel nahmen neben FunktionärInnen der Grünen, der Israelische Botschafter Dan Ashbel, der Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde Raimund Fastenbauer, Leon Zelman vom Jewish Welcome Service sowie die Familienangehörigen Paul und Edith Sternfeld teil. Im Rahmen des Festaktes wurde auch eine begleitende Ausstellung im Innenhof des Hauses eröffnet.
Literatur
- Grüne Parteizentrale war "arisiertes" Haus. In: derstandard.at, 17.08.2007 [Stand: 05.01.2018]
- Vincent Perle: Erinnerungspolitik in Wien. Politische Strukturen, Bedeutungen und öffentlicher Raum. Über die Rolle von Parteien und Opferverbänden im Rahmen der Errichtung ausgewählter Erinnerungszeichen. Seminarb. Univ. Wien. Wien 2015