Leon Zelman
Leon Zelman, * 12. Juni 1928 Szczekociny, Polen, † 11. Juli 2007 Wien, Publizist.
1980 gründete Zelman, der Konzentrationslager des NS-Regimes überlebt und nach 1945 in Wien Zeitungswissenschaften studiert hatte (Dr. phil.), gemeinsam mit Bürgermeister Leopold Gratz und dem amtsführenden Stadtrat Heinz Nittel den Verein Jewish Welcome Service Vienna, der jüdischen Ex-Wienerinnen und -Wienern und ihren Nachkommen die Stadt nach dem im Holocaust mündenden Antisemitismus präsentiert. Präsident des Vereins ist der jeweilige Bürgermeister Wiens.
Die wesentlichsten Vereinsfinanziers sind die Stadt Wien und der Wiener Tourismusverband. Beruflich war Zelman Angestellter des Reisebüros Österreichisches Verkehrsbüro, damals des größten Reisebüros in Österreich; das Verkehrsbüro stellte die Arbeitszeit Zelmans und Räumlichkeiten für das Auskunftsbüro des Vereins bei, das sich lange Zeit am Stephansplatz direkt gegenüber dem Dom befand. Heute befindet sich das Vereinsbüro im Misrachihaus auf dem Judenplatz, wo sich als Dependance zum Jüdischen Museum das Museum Judenplatz befindet.
Das Jewish Welcome Service vergibt auf Anregung von Andreas Mailath-Pokorny seit 2013 jährlich den Leon-Zelman-Preis für Dialog und Verständnis.
Zelmans Geburtsjahr ist in beiden Ausgaben seines mit Armin Thurnher verfassten Buchs und in der englischen Übersetzung mit 1928 angeführt. Für die abweichende Angabe 1926 auf dem Grabstein[1] und auf der Informationstafel im Leon-Zelman-Park[2] besteht keine Quelle.
Siehe auch: Leon-Zelman-Park.
Werke
- Ein Leben nach dem Überleben. Aufgezeichnet von Armin Thurnher. Wien: Kremayr & Scheriau 1995 (2. Auflage 2005)
- After Survival. One Man's Mission in the Cause of Memory. Übersetzt von Meredith Schneeweiss. New York: Holmes & Meier 1998