Gedenktafel für tschechische und slowakische WiderstandskämpferInnen
48° 10' 32.88" N, 16° 22' 34.62" E zur Karte im Wien Kulturgut
Die Gedenktafel für tschechische und slowakische WiderstandskämpferInnen wurde am 7. Mai 1955 an der Fassade des Gebäudes in 10., Leibnizgasse 10 angebracht. Die Tafel nennt 69 WiderstandskämpferInnen und Opfer des nationalsozialistischen Regimes der tschechischen und slowakischen Minderheit aus Wien. Anbringungsort der Tafel war die Komenský-Schule. An der Eröffnung wirkten Mirek Brožák, František Strnad, Hermann Langbein (KZ-Verband) und der tschechoslowakische Dichter Milán Jariš mit.
Die Tafel wurde 1994 durch eine Neuanfertigung ersetzt, blieb inhaltlich aber gleich. Die alte Tafel war aus weißem Stein, bestand aus einer Widmung auf Tschechoslowakisch und Deutsch und listete die 69 Namen in drei Spalten auf. Im oberen Teil der Tafel befanden sich zwei gekreuzte Flaggen sowie der rote Winkel des KZ-Verbands mit der Zahl "369". Die alte Tafel kann im Bezirksmuseum Favoriten besichtigt werden.
Die neue Tafel ist aus schwarzem Stein, hat die gleiche Widmung, listet die Namen jedoch in zwei Spalten auf. Im oberen Teil der Tafel befinden sich wieder zwei gekreuzte Flaggen (Flagge der Tschechoslowakei oder Tschechischen Republik und Österreichische Flagge) sowie der rote Winkel des KZ-Verbands mit der Zahl "369". Zu den 69 Namen wurde 2010 ein weiterer - Zimmel Bedrich (eigentlich: Bedřich) - ergänzt.[1]
Die Tafel trägt heute die Inschrift:
"1938 / 1945
Hrdinum naši Menšiny
kterí obetovali své zivoty v boji
za svobodu narodu naši rodné
vlasti a Rakouska.
Die Helden der tschechischen
und slowakischen Minderheit,
die für die Freiheit Österreichs
und der Tschechoslowakei
ihr Leben opferten.
Baldrmann Josef
Bartoš Karel
Böhm Karel
Brtna Leopold
Camra Lubomir
Chleborád Antonin
Chmela Antonin Wenzel
Chmela František
Diásek Edgard
Dobiáš Antonin
Fatina Josef
Fatinová Františka
Fritsch Eduard
Frýba Alois
Frýba Mirek
Halbkram Erich
Hejný Josef
Hospodka Jaroslav
Houdek Alois
Houdková Marie
Houška Josef
Hrachovec Josef
Hrdlicka Matej
Hulý Rudolf
Janota Vilém
Jarath Leopold
Kolárova Marie
Kolmann Karel Wilhelm
Kopp Ludvik
Korínek Josef
Koudelka Osvald
Kuca Karel
Kutheil Tomáš
Lendl Eduard
Lojka Bohumil
Marecek Jindrich
Matoušek Josef
Nakovitc František
Navrátil Vilém
Nemec Leopold
Nepozitek Bohumil
Nesvadba Friedrich
Novák Josef
Pavlicek Emil
Peterka Karel
Pleticha František
Poskocil Josef
PrchalAnton
Procházka Vilém
Rajnoha Karl
Rouca František
Šejbl František
Šikuta František
Šipaný František
Skumancová Marie
Smutný František
Štépanik Ludek
Štercl Bedrich
Svoboda František
Tesarik František
Tomášek Karel
Trksák Jan
Valach Alois Josef
Vašourek Eduard
Veselý František
Volf Adolf
Vostárek František
Vranka František
Zoul Vladimír Karl
Zimmel Bedrich"
Literatur
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 218
- Willi Weinert: "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof und zu Opfergräbern auf Wiens Friedhöfen. Wien: 3Stern-Verlag 2011, S. 83
Einzelnachweise
- ↑ Friedl Garscha / Walter Winterberger: Erschossen wegen eines Stücks Brot. Der lange Weg des Bedřich Zimmel auf die Gedenktafel für die Opfer der tschechischen Minderheit. In: Der neue Mahnruf. Zeitschrift für Freiheit, Recht und Demokratie Nr. 11/12 (2010), S. 3.