Gedenktafel für verfolgte und ermordete EthnologInnen

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Gedenktafel für verfolgte und ermordete EthnologInnen, Museum für Volkskunde, 8., Laudongasse 15-19
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Gedenktafel
Status existiert
Gewidmet Konrad Mautner, Heinrich Moses, Rudolf Trebitsch, Eugénie Goldstern, Marianne Schmidl, Adelgard Perkmann
Datum vonDatum (oder Jahr) von 2013
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Stifter*inStifterin oder Stifter  Verein für Volkskunde
Art des/der Stifter*inArt der Stifter*in oder des Stifters  Kulturorganisationen
Architekt
Standort Fassade
Ortsbezug Arbeitsort
Bezirk 8
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Beraubung, Deportation, Tod
Gruppe Jüdinnen und Juden
Geschlechtsspezifik Beide
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  52911
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  POREM
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BildnameName des Bildes Gedenktafel für verfolgte und ermordete EthnologInnen, Museum für Volkskunde, 1080 Laudongasse 15-19.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Gedenktafel für verfolgte und ermordete EthnologInnen, Museum für Volkskunde, 8., Laudongasse 15-19
  • 8., Laudongasse 15-19

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48° 12' 47.71" N, 16° 21' 2.31" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Am 1. März 2013 wurden an der Fassade des Volkskundemuseums in 8., Laudongasse 15–19 eine Gedenktafel enthüllt, die an jene jüdischen EthnologInnen erinnert, die das Museum unterstützten, hier forschten und während des Nationalsozialismus verfolgt wurden. Unter ihnen waren Eugénie Goldstern und Marianne Schmidl, die deportiert und ermordet wurden, sowie Adelgard Perkman, die den Holocaust überlebte und 1946 in Wien starb. Die Tafel wurde von Museum und Verein für Volkskunde gewidmet.

Die Inschrift der Tafel lautet:

"Das Österreichische Museum für Volkskunde ist seit 1917 im
Gartenpalais Schönborn beheimatet. Es verdankt wichtige Teile
seiner Sammlungen und neue Perspektiven in der Erforschung
der Volkskulturen Europas jüdischen Mitbürgerinnen und Mit-
bürgern. Viele von ihnen haben Verein und Museum durch groß-
zügige Zuwendungen vor und nach dem I. Weltkrieg unterstützt.

Konrad Mautner (1880–1924) und Heinrich Moses (1852–1920)
haben bedeutende Sammlungen zur österreichischen Volks-
kultur zusammengetragen. Rudolf Trebitsch (1876–1918) hat
an den westlichen Rändern Europas geforscht. Er unterstützte
das Museum mit namhaften Summen. Trebitsch trat früh dem
Rassismus und Antisemitismus in der österreichischen Gesell-
schaft entgegen, die sich alsbald auch in diesem Hause zeigen
sollten.

Die 1883 in Odessa geborene und 1920 in der Schweiz promo-
vierte Eugénie Goldstern hat mit vergleichenden Forschungen
zur Alltagskultur im Alpenraum der Ethnographie neue Wege
eröffnet und dem Museum bedeutende Stücke übereignet. Sie
wurde 1942 aus Wien deportiert und ermordet wie im selben
Jahr auch Marianne Schmidl, 1890 in Berchtesgaden geboren,
war sie die erste Frau, die in Österreich im Fach Ethnologie pro-
moviert worden war. 1938 war sie wegen ihrer Herkunft in
den 'dauernden Ruhestand' versetzt worden. 1938 wurde auch
Adelgard Perkman 'aus rassischen Gründen vom Dienst ent-
hoben'. Die 1897 in Czernowitz geborene Bibliothekarin des
Vereins überlebte und starb 1946 in Wien.

Museum und Verein für Volkskunde widmen diese Tafeln als
Zeichen der Erinnerung ihren jüdischen Freunden, Gönnerinnen
und Gönnern.

März 2013"

Im Rahmen der Enthüllungsfeier waren unter anderem Margot Schindler, die Direktorin des Museums, Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums Hohenems, Christian Goldstern sowie Vereinspräsident Konrad Köstlin anwesend.

Literatur