Gedenktafel und provisorische Ausstellung Zerstörung des jüdischen Museums
48° 12' 50.42" N, 16° 23' 5.76" E zur Karte im Wien Kulturgut
Im 1957 neu eröffneten Desider-Friedmann-Hof wurde 1964 (eventuell bereits 1957) ein kleines jüdisches Museum eingerichtet. Das Museum richtete sich sowohl an die Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde als auch an die Öffentlichkeit, wurde aber von der allgemeinen Öffentlichkeit kaum genutzt. Das Museum stellte Judaica, Thorarollen und andere Exponate aus den Beständen des alten jüdischen Museums aus, sowie Zeugnisse der Shoa, des Antisemitismus und des nationalsozialistischen Regimes, darunter etwa Urnen mit sterblichen und sonstigen Überresten aus verschiedenen Konzentrationslagern. Das Museum war ein Provisorium, hatte wenig Mittel, Raum und Möglichkeiten der Vermittlung. 1968 gab es bereits keine regulären Öffnungszeiten mehr, 1971 wurde es geschlossen. 1986 wurde die Einrichtung eines neuen Jüdischen Museums für Wien angekündigt und 1993 eröffnet.
Eine Widmungstafel im Eingang erklärte den Zweck:
"Dieses kleine
jüdische Museum
symbolisiert
das große und weltberühmte
Museum der israelitischen
Kultusgemeinde Wien,
das von den Nazis
im Jahre 1938
ausgeraubt und zerstört
wurde.
Das kleine Museum
ist nur ein Provisorium,
bis geeignete, größere Räume
zur Verfügung stehen."
Ein Bild der Tafel ist in der Literatur abgedruckt.[1]
Literatur
- Evelyn Adunka: Die vierte Gemeinde. Die Wiener Juden in der Zeit von 1945 bis heute. Berlin 2000, S. 251-252.
Einzelnachweise
- ↑ Erich Fein: Die Steine reden. Gedenkstätten des österreichischen Freiheitskampfes. Mahnmale für die Opfer des Faschismus. Eine Dokumentation. Wien: Europa-Verlag 1975, S. 49.