Gedenktafel zum Projekt Verlorene Nachbarschaft

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Gedenktafel zum Projekt Verlorene Nachbarschaft, 8., Neudeggergasse 12
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Gedenktafel
Status existiert
Gewidmet
Datum vonDatum (oder Jahr) von 2000
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Stifter*inStifterin oder Stifter  Lucie Benedikt, Anne Kelemen, Lore Segal
Art des/der Stifter*inArt der Stifter*in oder des Stifters  Privatinitiativen
Architekt
Standort Fassade
Ortsbezug Wohnort, Kulturort, Repressionsort
Bezirk 8
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Beraubung, Exil
Gruppe Jüdinnen und Juden
Geschlechtsspezifik Beide
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  51937
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  POREM
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Letzte Änderung am 13.03.2024 durch WIEN1.lanm09lue
BildnameName des Bildes Gedenktafel zum Projekt Verlorene Nachbarschaft, 1080 Neudeggergasse 12.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Gedenktafel zum Projekt Verlorene Nachbarschaft, 8., Neudeggergasse 12
  • 8., Neudeggergasse 12

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48° 12' 26.00" N, 16° 21' 7.00" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Am 20. November 2000 wurde an der Fassade des Hauses in 8., Neudeggergasse 12 eine Tafel enthüllt, die an das Gedenkprojekt "Verlorene Nachbarschaft" erinnert, das sich im Gedenkjahr 1998 mit der ehemaligen Synagoge, die sich hier befand, beschäftigte. Gestiftet wurde die Tafel von drei vertriebenen jüdischen Bewohnerinnen der Bezirke Neubau und Josefstadt: Lucie Benedikt, Anne Kelemen und Lore Segal.

Die Inschrift der Tafel lautet:

"Gedenkprojekt
Verlorene Nachbarschaft
Die Synagoge in der Neudeggergasse
1. Oktober – 9. November 1998

Als Initiative einer kleinen Gruppe von
Nachbarn wurde die in Originalgröße
nachgebildete Fassade der Synagoge
zeitweilig wieder errichtet.

Einst vertriebene, jetzt wiedergefundene
Nachbarn aus USA, Israel, Argentinien, Wien."

Im Rahmen der Enthüllung sprach die Historikerin Erika Weinzierl, Lucie Benedikt, Anna Kelemen und Lore Segal. Musikalisch begleitet wurde der Festakt durch Oberkantor Shmuel Barzilai.

Das Erinnerungsprojekt "Verlorene Nachbarschaft" wurde 1998 vom Verein "betrifft: Neudeggergasse" anlässlich des 60. Jahrestages des Novemberpogroms 1938 durchgeführt. Es war eines der ersten zivilgesellschaftlichen Projekte, das sich intensiv mit der jüdischen Geschichte und der antisemitischen Verfolgung in einem Wiener Grätzel auseinandersetzte. Ein Anliegen der Initiatoren war die Rekonstruktion der Fassade der Synagoge in der Neudeggergasse, die 1938 zerstört worden war. Das Projekt stieß zum Teil auf Ablehnung unter den AnwohnerInnen, wurde im Wiener Gemeinderat letztlich aber von allen Parteien außer der FPÖ unterstützt.

Literatur

  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Ergänzungsband I. Wien: Deuticke 2001, S. 43
  • Käthe Kratz / Karin Schön Hubert Gaisbauer / Hans Litsauer [Hg.]: Verlorene Nachbarschaft. Die Wiener Synagoge in der Neudeggergasse. Ein Mikrokosmus und seine Geschichte. Wien: Mandelbaum Verlag 1999
  • Hannah Luschnig / Manuel Wiesner: Privat- und Nachbarschaftsinitiativen. Forschungsbericht zum Seminar Erinnerungspolitik in Wien. Univ. Wien. Wien 2015