Geologische Bundesanstalt

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Institution
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1849
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 31. Dezember 2022
Benannt nach
Prominente Personen Wilhelm Karl Haidinger, Friedrich Mohs, Franz von Hauer
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  18651
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata Q1503231
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  GeoSphere Austria
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 12.09.2024 durch WIEN1.lanm08trj
  • 3., Rasumofskygasse 23-25
  • Geologische Reichsanstalt (1918, bis: 1919)
  • Geologische Staatsanstalt (1919, bis: 1921)
  • Geologische Anstalt (1921, bis: 1922)
  • Geologische Bundesanstalt (1922)

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48° 12' 15.66" N, 16° 23' 32.81" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Geologische Bundesanstalt war eine dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) nachgeordnete Dienststelle, die der Bundesrepublik und deren staatlichen Aufgaben als zentrale Informations- und Beratungsstelle im Fachbereich der Geowissenschaften diente. Mit 1. Jänner 2023 fusioniert die Geologische Bundesanstalt mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zur neuen Bundesanstalt GeoSphere Austria.

Die "K. k. Geologische Reichsanstalt" wurde am 15. November 1849 durch den Mineralogen Wilhelm Karl Ritter von Haidinger gegründet (Direktor bis 1866); sie entstand durch Umwandlung des 1835 gegründeten Montanistischen Museums, dessen Leiter zunächst Friedrich Mohs (1835-1839) und ab 1840 Haidinger gewesen war und in dessen Räumlichkeiten es anfangs auch untergebracht wurde. Die Geologische Reichsanstalt war das erste geologische Institut dieser Art auf dem europäischen Festland. Den Grundstock zu den Sammlungen hatte 1835 August Fürst Lobkowitz gelegt, als er, damals Präsident der Hofkammer für Münz- und Bergwesen, sämtliche Bergämter der Monarchie beauftragte, sogenannte "Geologische Suiten" einzuschicken; die Aufstellung der Gesteine übernahm ab 1840 Haidinger. Bereits 1851 erfolgte die Übersiedlung ins Rasumofskypalais.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Anstalt mehrfach umbenannt (1918 Geologische Reichsanstalt, 28. August 1919 Geologische Staatsanstalt, 11. August 1921 Geologische Anstalt, 24. Jänner 1922 Geologische Bundesanstalt). In der nationalsozialistischen Ära war die Geologische Bundesanstalt lediglich eine Wiener Zweigstelle des Reichsamts für Bodenforschung in Berlin; in den letzten Kriegstagen wurde das Gebäude von Bomben getroffen, doch konnten die Schäden bis 1951 behoben werden. In der Vorhalle befinden sich eine Büste Haidingers und eine Gedenktafel (mit Porträtrelief) für seinen Nachfolger Franz von Hauer (Direktor 1866-1885). 1979 kam es zur Reorganisation der Geologischen Bundesanstalt. Die Anstalt gibt seit 1850 ein Jahrbuch, seit 1852 Abhandlungen und seit 1982 das Archiv für Lagerstättenforschung der Geologischen Bundesanstalt heraus (1867-1982 Verhandlungen der Geologischen Reichsanstalt beziehungsweise Bundesanstalt); dazu kommen seit 1984 populärwissenschaftliche Veröffentlichungen und seit 1986 "Berichte der Geologische Bundesanstalt". Erarbeitet wird unter anderem die Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000; zu den Hauptaufgaben gehören Forschung, Kartierung, Dokumentation und Information; die Geologische Bundesanstalt verfügt über eine Kartensammlung, Archiv und Bibliothek.

Literatur

  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 50
  • Geologie im Dienste Österreichs. Herausgegeben anläßlich des Jubiläumsjahres 150 Jahre geologischer Dienst in Österreich, 135 Jahre Geologische Bundesanstalt. Wien: Geologische Bundesanstalt ²1987
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 80
  • Helmut Kretscher: Landstraße. Geschichte des 3. Wiener Gemeindebezirks und seiner alten Orte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 3), S. 60 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 110 f.
  • Karl Ziak: Das neue Landstraßer Heimatbuch. Geschichte eines Wiener Bezirks. Wien: Europaverlag 1975, S. 106 ff.