Geylinghaus
48° 11' 54.32" N, 16° 21' 19.88" E zur Karte im Wien Kulturgut
Geylinghaus (6., Windmühlgasse 28), ehemaliges kleines Barockschlösschen, erbaut in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Eigentümer dieses typischen Wiener Herrensitzes war von 1767 bis 1788 Gottfried Freiherr von Sommerau. Maria Theresia besuchte dort öfters dessen Gattin, eine ihrer Hofdamen, zumeist zum Frühstück nach der in der Mariahilfer Kirche abgelegten Beichte und dem Empfang der Kommunion.
Der Barockgarten erstreckte sich von der heutigen Windmühlgasse bis knapp an die Mariahilfer Straße. Von der Familie Sommerau kamen Haus und Garten 1794 durch Kauf an den Hofdekorationsmaler Andreas Geyling, der den Besitz durch den Ankauf eines Grundstücks längs des Barnabitenklosters vergrößerte. Geylings Sohn Carl Geyling übernahm den Besitz, verkleinerte ihn um ein Stück des Gartens gegen die Mariahilfer Straße zu und richtete 1841 hier seine Kunstwerkstätte für Glasmalerei ein. Das Geylinghaus wurde (nach Aufhebung des Denkmalschutzes) am 7. März 1968 versteigert und ab März 1969 demoliert.
Neubau eines Bürogebäudes (1969-1972), errichtet von der Kammer für Arbeiter und Angestellte in Niederösterreich.
Sieh auch: Firma Geyling.
Literatur
- Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963 , S. 89
- Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 111 ff.
- Helmut Kretscher: Mariahilf. Geschichte des 6. Wiener Gemeindebezirks und seiner alten Orte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1992 (Wiener Heimatkunde, 6), S. 50 f.
- Elfriede Faber: Wien in alten Ansichtskarten 6/7, S. 25
- Alt-Wien. Monatsschrift für Wiener Art und Sprache. Wien: Raimann & Godina 1891 - lfd. 2 (1893), S. 73 ff., 94ff.