Giuseppe Verdi

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Verdi, Giuseppe
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  3390
GNDGemeindsame Normdatei 118626523
Wikidata Q7317
GeburtsdatumDatum der Geburt 10. Oktober 1813
GeburtsortOrt der Geburt Le Roncole bei Busseto, Parma
SterbedatumSterbedatum 27. Jänner 1901
SterbeortSterbeort Mailand
BerufBeruf Komponist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  26. Februar 1901
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 9. Februar 1900)
  • Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens mit dem Stern (Verleihung: 21. Juni 1875)


Giuseppe Verdi, * 10. Oktober 1813 Le Roncole bei Busseto, Parma (Lombardei), † 27. Jänner 1901 Mailand, italienischer Komponist.

Biografie

Der Opernkomponist Giuseppe Verdi revolutionierte die Opernwelt mit Opern wie "Nabucco", "Rigoletto", "La Traviata", "Don Carlos" oder "Aida". Anders als sein Zeitgenosse Richard Wagner, der sich mit Göttern und Mythen beschäftigte, stellte Verdi die Menschen und ihre irdischen Probleme in den Fokus seiner Arbeit.

Verdi bezeichnete sich selbst als "einen Bauer aus Roncole" und bezog sich damit auf seinen Geburtsort im ehemaligen Herzogtum Parma. Beschrieben wird der Komponist als bescheiden, sparsam, humorvoll, gutmütig, aber auch brüsk, temperamentvoll und einsiedlerisch.

Seine erste Gattin (4. Mai 1836 Busseto) war Margherita Barezzi (1815 bis 18. Juni 1840). Ein zweites Mal (29. August 1859 Collanges sous-Salève, Savoyen) war er mit der Opernsängerin Giuseppina Strepponi (8. September 1815 bis 14. November 1897) verheiratet.

Bezugspunkte zu Wien

Verdi kam auf seiner ersten Auslandsreise im April 1843 nach Wien, um am 4. und 5. des Monats im Kärntnertortheater die Erstaufführung seiner Oper "Nabucco" ("Nabucodonosor") in italienischer Sprache zu dirigieren (Uraufführung 9. März 1842, Scala); es war dies die erste Aufführung einer Verdi-Oper im Ausland.

Die Oper "Rigoletto" (Uraufführung 11. März 1851 im Teatro La Fenice, Venedig) erlebte am 12. Mai 1852 eine erfolgreiche Erstaufführung im Kärntnertortheater.

"Ein Maskenball" ("Un ballo in maschera") folgte in Wien erst am 1. April 1864 (Uraufführung am 17. Februar 1859 in Rom), da Verdi politisch interpretiert wurde; der Name des Komponists galt zudem als Synonym für Vittorio Emanuele Re d'Italia. Am 29. April 1874 fand die Erstaufführung der "Aida" in der Hofoper in deutscher Sprache statt (Uraufführung 1871 in Kairo). Im Juni 1875 kam Verdi erneut nach Wien, um am 11., 12., 16. und 23. Juni seine "Messa da Requiem" in der Hofoper zu dirigieren (Uraufführung 22. Mai 1874 in Mailand). Am 19. und 21. Juni desselben Jahres dirgierte er dort seine Oper "Aida" (erstmals auf Italienisch in Wien).

Am 21. Juni 1875 erhielt Verdi das Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens mit dem Stern. Weiters besuchte er zweimal die Gesellschaft der Musikfreunde, eine Soirée bei Obersthofmeister Konstantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst im Augarten und wurde am 24. Juni von Kaiser Franz Joseph I. in Privataudienz empfangen.

Ein letztes Mal kam der Komponist im November 1885 nach Wien als Vertreter Italiens bei der Konferenz zur Festlegung eines einheitlichen Kammertons. Verdi starb am 27. Jänner 1901 in Mailand und wurde am 30. Jänner 1901 zunächst provisorisch beerdigt. Am 27. Februar 1902 erfolgte seine endgültige Bestattung in der Kapelle des 1889 von ihm gestifteten Altersheims La Casa di Riposo per Musicisti in Mailand.

Im Sommer 1924 dirigierte Pietro Mascagni auf dem Sportplatz Hohe Warte im Rahmen des italienischen Operngastspiels Verdis "Aida".

Nach Opern Guiseppe Verdis sind die Aidagasse, die Nabuccogasse, die Othellogasse, die Rigolettogasse und die Traviatagasse benannt.

Werke (Erstaufführungen)

  • "Macbeth" (11. Dezember 1849)
  • "Luisa Miller" (20. April 1852)
  • "Il Trovatore" (11. Mai 1854)
  • "La Traviata" (4. Mai 1855)
  • "La forza del destino" (2. Mai 1965, nur drei italienische Aufführungen; deutsche Erstaufführung in der Werfel-Fassung unter Franz Schalk am 27. November 1926)
  • "Othello" (14. März 1888)
  • "Falstaff" (21. Mai 1893)
  • "Don Carlos" (10. Mai 1932)
  • "Simone Boccanegra" (Uraufführung 1857 Venedig). Die Oper wurde erst durch die Übersetzung Werfels 1930 von Wien aus in aller Welt bekannt.

Literatur

  • Günther Berger: Giuseppe Verdi in Wien. Frankfurt am Main / Wien [u.a.]: Lang 2013
  • Christian Springer: Verdi-Studien. Verdi in Wien. Hanslick versus Verdi. Verdi und Wagner. Zur Interpretation der Werke Verdis. "Re Lear" − Shakespeare bei Verdi. Wien: Edition Praesens 2005
  • Christian Springer: Verdi und die Interpreten seiner Zeit. Wien: Holzhausen 2000
  • Robert Werba: Wiener Verdi-Premieren. Eine Dokumentation über die Erstaufführungen. In: Programmheft der Wiener Staatsoper zu "Macbeth", 1992
  • Gottfried Mraz [Red.]: Österreich und Italien. Ausstellung in den Prunkräumen des Bundesministeriums für Finanzen, 15. Mai−7. Juni 1987. Objektbeschreibungen. Wien: 1987, Nummern 113−120
  • Hans Kühner: Verdi in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek: Rowohlt 1977, S. 30, 32, 48, 62, 98, 100 f.
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969 (Register)
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil L−Z. Mainz: Schott 1961

Weblinks