48° 12' 37.98" N, 16° 22' 46.00" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zum Biber, (1, Postgasse 10, Teil, an der ehemaligen Dominikanerbastei gelegen; Konskriptionsnummer 661, etwa 1, Auwinkel 2).
Im 18. Jahrhundert befand sich das Haus im Besitz der Fleischhauer Daniel Schmid (ab 1712) beziehungsweise Joseph Widmann (ab 1724). Lokale Berühmtheit erlangte es durch den Schattenspieler Khünnel, der hier wohnte. Da Khünnel sich auch als Alchimist betätigte, nannte man das Haus auch das "Goldmacherhaus". Als er sein Vermögen für seine alchimistischen Experimente verbraucht hatte, kam er auf den Gedanken, ohne Apparat, bloß durch Bewegungen seiner Hände und Finger, Schattenbilder an die Wand zu werfen. Er brachte es in dieser Fertigkeit so weit, dass er in vielen Adelshäusern Zutritt erhielt und sich 1728 sogar bei Hof vor Karl VI. produzieren durfte. Am 12. Mai 1853 wurde das Haus vom k. k. Ärar angekauft und Ende des 19. Jahrhunderts in das neue Hauptpostgebäude einbezogen.
siehe: Postgasse 8-12
Literatur
- Auguste Groner: So war mein Wien. Wien 1925/1926, S. 148 ff.
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 319
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 2. Teil. Wien ²1954 (Manuskript im WStLA), S. 408-435
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 358