Grabdenkmal für neun ermordete Jüdinnen und Juden
48° 9' 0.00" N, 16° 27' 9.00" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 13. November 1955 wurde im Rahmen des Gedenkens an die Novemberpogrome auf dem jüdischen Teil des Zentralfriedhofs in 11., Simmeringer Hauptstraße 244, Tor IV, Gruppe 8A ein Mahnmal enthüllt. Es erinnert an neun Jüdinnen und Juden die bis 1945 in Wien in Verstecken überleben konnten aber wenige Stunden vor der Befreiung durch die Rote Armee von Angehörigen der SS ermordet wurden. Am Ort des Massakers in 2., Förstergasse 7 gibt es auch eine Gedenktafel (siehe Gedenktafel Ermordung von neun Jüdinnen und Juden und Gedenktafel für im April 1945 ermordete Jüdinnen und Juden). Die sterblichen Überreste der Ermordeten sind an der Stelle des Mahnmals begraben. Das Mahnmal besteht aus einer Mauer aus großen Steinen, auf acht dieser Steine sind Namen beziehungsweise die allgemeine Widmung eingraviert. An der Eröffnung wirkte Oberrabbiner Akiba Eisenberg mit. Gestaltet wurde das Mahnmal von Karl Schneider.
Die Inschrift der Steine lautet (auf Deutsch, teils auch Hebräisch):
"Hier ruhen neun Märtyrer, die am 12. April 1945
unmittelbar vor der Befreiung
von den Nazischergen ermordet wurden.
Mezei Kurt
geb.13. 5. 1924
Holzer Arthur
geb. 28. 7. 1886
Pfeiffer Emil
geb. 24. 12. 1878
Dr. Blum Nelly Grete
geb. 14. 4. 1891
Margolin Marie
geb. 18. 4. 1901
Klein Arthur
geb. 3. 7. 1889
Schaier Genia
geb. 18. 8. 1897
Klüger Langer Erna
geb. 27. 5. 1863
Klüger Langer Grete
geb. 17. 9. 1901"
Literatur
- Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 276