Grete Neuwalder
Grete Neuwalder, * 22. November 1898 Berlin, † 1942 Vernichtungslager Kulmhof (pol. Chelmno), Bildhauerin, Keramikerin.
Biografie
Grete Neuwalder war die Tochter des Vertreters Hugo Neuwalder und Rosa Neuwalder, geborene Fröhlich. Sie studierte von 1914 bis 1919 an der Kunstgewerbeschule unter anderem bei Michael Powolny (Werkstätte Keramik) und Oskar Strnad (Fachklasse Architektur). Im Anschluss an ihr Studium arbeitete sie für die Wiener Werkstätte für die sie vor allem keramische Figuren wie Köpfe, Büsten und sitzende Figuren anfertigte. Zudem war sie für die Keramikfirma Goldscheider tätig. Sie war Mitglied bei der Freien Bewegung, dem Österreichischen Werkbund und der Wiener Frauenkunst, auf deren Ausstellungen sie auch vertreten war. Bei der Internationalen Kunstgewerbeausstellung in Paris 1925 erhielt sie eine Goldmedaille.
Von 1935 bis 1938 hielt sie sich in Japan bei Felice Rix auf und stellte auch in Tokio aus. Nach dem Suizid ihres Mannes, des Bauhaus- und Loos Schülers Otto Breuer, und seines Bruders in der Pogromnacht 1938 kehrte sie nach Wien zurück und wohnte in der 7., Lindengasse 32. Am 15. Oktober 1941 wurde sie aus ihrer Wohnung ins Ghetto Litzmannstadt deportiert, und im Vernichtungslager Kulmhof 1942 ermordet. Ihre Mutter wurde 1944 ebenfalls deportiert und ermordet.
Quellen
- ANNO: Neue Arbeiten von Grete Neuwalder-Breuer. Eine österreichische Künstlerin in Japan. In: Österreichische Kunst, 1936, S. 20
- ANNO: Tokio-Ausstellung. In: Der Tag, 08.07.1935, S. 6
- ANNO: Ausstellung der Wiener Frauenkunst "Wie sieht die Frau". In: Die Österreicherin, 1930, S. 7
- ANNO: Österreich auf der Internationel Kunstgewerbeausstellung Paris 1925. In: Wiener Zeitung, 26.7.1925, S. 1
Literatur
- Christoph Thun-Hohenstein / Anne-Katrin Rossberg / Elisabeth Schmuttermeier [Hrsg.]: Die Frauen der Wiener Werkstätte. Basel: Birkhäuser 2020, S. 249
- Wikipedia: Grete Neuwalder