Großer Ramhof

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1., Kumpfgasse 11
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1826
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Rahmen der Tuch- und Wollweber
Einlagezahl
Architekt Julius Müller (Architekt)
Prominente Bewohner Johann Strauss (Vater), Joseph Johann Littrow
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  40852
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 9.01.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes Kumpfgasse11.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll 1., Kumpfgasse 11
  • 1., Kumpfgasse 11
  • 1., Riemergasse 14
  • Nr.: 817 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 829 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 867 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 879 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 894 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 898 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)

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48° 12' 24.18" N, 16° 22' 34.34" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Großer Ramhof (1, Kumpfgasse 11, Riemergasse 14; Konskriptionsnummern 829 und 817).

Vorgängerbauten

Hier standen ursprünglich zwei Gebäude:

Haus Stadt 829 "Segelsperger Stiftshaus" / "Kleiner Ramhof"

Die Front dieses dem Schottenstift grunddienstbaren Hauses lag in der Kumpfgasse, nahm jedoch nur einen sehr kleinen Teil des heutigen Areals ein. Im Stadturbar wird es als "Segelsperger Stiftshaus" bezeichnet und diente als Benefiziatenhaus. Ab 1619 gehörte es dem Kloster St. Jakob auf der Hülben, das es 1747 verkaufte. Laut Czeike (Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien) trug dieses Gebäude die Bezeichnung "Kleiner Ramhof", Harrer (Paul Harrer: Wien, seine Häuser) gibt ihn jedoch für das Haus Stadt 818 (Riemergasse 12) an.

Haus Stadt 817 "(Großer) Ramhof"

Dieses Haus war der Stadt grunddienstbar und wird bereits 1302 als "Ra(h)mhof" bezeichnet. Es war wesentlich größer als das Haus Stadt 829 und reichte von der Kumpfgasse bis in die Riemergasse, wobei auch die Grundfläche des späteren Hauses Stadt 828 (Kumpfgasse 9) miteinbezogen war. Der Name "Ramhof" leitet sich von den Rahmen der in der Gegend ansässigen Woll- und Tuchweber ab. 1414 stand er im Mittelpunkt eines Rechtsstreits, da der Besitzer Schulden nicht bezahlt hatte und das Haus einem Gläubiger zugesprochen worden war. Daraufhin erhob ein zweiter Gläubiger ebenfalls Anspruch auf den Ramhof, der ihm 1416 ebenfalls zugesprochen wurde. Im Jahr 1569 wurde ein Teil abgetrennt, der nun das Haus Stadt 828 bildete und den Namen "Becherlhof" erhielt.

Neubau 1826

Im Jahr 1826 entstand anstelle der beiden Häuser Stadt 829 und 817 ein vier Stockwerke hoher Neubau, der auf einer Grundfläche von 1241 Quadratmetern stand. 1840 starb hier der Astronom Joseph Johann Littrow und 1849 bewohnte Johann Strauss (Vater), der sich kurz zuvor von seiner Gattin getrennt hatte und hier noch im selben Jahr an Scharlach starb, einen Teil des ersten Stockwerks. Im Jahr 1914 wurde das Gebäude abgebrochen. Da es offensichtlich beim geplanten Neubau zu großen Schwierigkeiten kam, blieb der Bauplatz 17 Jahre hindurch unverbaut.

Neubau 1931

Das heutige Haus entstand 1931 nach Plänen des Stadtbaumeisters Julius Müller, dem es auch gehörte. Es handelt sich dabei um ein weitläufiges Gebäude, dessen Hauptfront in der Riemergasse liegt, während sich in der 13 Fensterachsen breiten Rückfront in der Kumpfgasse kein Eingang befindet. Außer einem kleinen Schaden am Dach durch einen Granattreffer blieb das Gebäude im Zweiten Weltkrieg unbeschädigt.

Literatur

  • Felix Czeike: Das Große Groner Wien Lexikon, Wien Fritz Molden 1974, S. 709
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 654-657