HS Klettenhofergasse 3
48° 13' 13.89" N, 16° 20' 32.35" E zur Karte im Wien Kulturgut
Ehemalige Bürgerschule und Volksschule für Knaben von 1892 bis 1899, danach Bürgerschule für Knaben, 18., Klettenhofergasse 3
Schulgeschichte
Bereits von 1885 bis 1888 hatte an diesem Standort auch eine Bürgerschule, in Verbindung mit der Volksschule Klettenhofergasse 3 existiert. Diese war dann aber nach Fertigstellung des neuen Schulgebäudes in die Cottagegasse 17 übersiedelt. Von 1888 bis 1892 war dann die Mädchenvolksschule am Standort Klettenhofergasse 3 untergebracht. Die in der damaligen Zeit noch rasch ansteigende Zahl von Schülerinnen und Schülern machte den Bedarf nach einer weiteren Bürgerschule im Bezirk deutlich. Deshalb wurde das Schulgebäude dann ab 1892 für eine mit der Volksschule unter einer Leitung kombinierte Bürgerschule für Knaben genutzt. Dabei wurde die neu zu gründende Bürgerschule mit der Volksschule für Knaben, die zuletzt in der Antonigasse 4 beheimatet war, im Schulgebäude Klettenhofergasse 3 vereint. Die Volkschule für Mädchen, die sich bis dahin in der Klettenhofergasse 3 befunden hatte, zog wieder in die Antonigasse 4.
Die Schule umfasste damals fünf Volkschulklassen und vier Bürgerschulklassen (inklusive einer Parallelklasse), wobei Früh- und Spätunterricht veranstaltet werden musste, bis im Jahr 1895 durch die Absiedlung der ebenfalls im Haus befindlichen Taubstummenklassen in die Schule 15., Zinckgasse 12-14 das Freiwerden zusätzlicher Klassenräume kein Spätunterricht mehr benötigt wurde. Der erste offizielle Direktor wurde im Herbst 1893 Karl Lang. Die sich monatlich ändernde Schüleranzahl betrug im ersten Schuljahr durchschnitllich 490.
Trennung von der Volksschule
1899/1900 wurde die Bürgerschule organisatorisch von der Volksschule getrennt. Im selben Jahr wurde das Gebäude um einen Turnsaal erweitert, der sich in den Hof des Gebäudes Schumanngasse 6 erstreckte.
Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit
Während des Ersten Weltkriegs und danach gingen die Schülerzahlen stark zurück. Im Jahr 1923 hatte die damals dreiklassige Knabenbürgerschule (mit drei Parallelklassen) 168 Schüler und die fünfklassige Knabenvolksschule (ohne Parallelklasse) 137 Schüler. Schließlich wurde die Bürgerschule für Knaben geschlossen und es verblieb nur mehr die Volksschule an diesem Standort, die als VS Klettenhofergasse 3 bis heute besteht.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Schule: Klettenhofergasse 3, B51: Bd. 1 Schulchronik, 1892-1899
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Schule: Klettenhofergasse 3, B51: Bd. 2 Schulchronik, 1898-1903
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Schule: Klettenhofergasse 3, B51: Bd. 3 Schulchronik, 1902-1908
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Schule: Klettenhofergasse 3, B51: Bd. 4 Schulchronik, 1907-1918
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Schule: Klettenhofergasse 3, B51: Bd. 5 Schulchronik, 1918-1923
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Schule: Klettenhofergasse 3, B51: Bd. 6 Schulchronik, 1923-1936
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Stadtschulrat (Landesschulrat), B4 - Standesausweise
Literatur
- Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirkes. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft „Währinger Heimatkunde“. 3 Bände. Wien 1923-1925