Hacking (Vorort)
Hacking, kleine Ortschaft am Wienfluss (am westlichen Ende des breiten Wientals), ab 1890/1892 Teil des 13. Bezirks (Hietzing, eigene Katastralgemeinde), seit 1938 des 14. Bezirks (Penzing); nur bei der Zufferbrücke greift die alte Hackinger "Freiheit" auf das linke Flussufer (14) hinüber. Hier standen die Hackinger Mühle (später "Vereinigte Färbereien"), der Gasthof "Zum deutschen Orden" und die Wohnhäuser der Bundesbahnangestellten.
Der Ort wird 1156 erstmals urkundlich genannt ("Hakkingin"); die Siedlungsformenkunde kann als ursprünglichen Siedlungskern einen Weiler am Fuß des ehemaligen Schlosshügels gegen den Himmelhof und eine zeilenartige Erweiterung an der Auhofstraße bis zur Nikolaikapelle (an der Mauer des Lainzer Tiergartens) wahrscheinlich machen. 1176 wurde Hacking in Grenzkämpfen verwüstet. 1217 wird ein Heinrich von Hacking, Mitte des 13. Jahrhunderts in einer Schenkungsurkunde ein Otto von Hacking genannt. 1388 gab Albrecht III. den Ort dem Hertlein von Herzogbierbaum zu Lehen, 1411 Albrecht V. dem Hans Stupfenweicher. Die Hackinger lassen sich bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1494 nachweisen; dann kam das Gebiet an Nikolaus Zwittar.
1529 wurden Veste und Ort von den Türken niedergebrannt; am 25. August 1535 belehnte man den königlichen Rat und Sekretär Wilhelm Putsch mit der Veste Hacking, zugleich bewilligte man ihm einen Beitrag zur Eindeckung der Veste. Der Ort entwickelte sich nur langsam und hatte auch 1683 unter den Türken zu leiden. Die Veste verfiel, die Gutsherrschaft wechselte wiederholt den Besitzer. Von Ludwig von Haque kam Hacking 1778 in den Besitz des Deutschen Ritterordens. Maria Theresia ließ auf dem Gebiet eine Maulbeerpflanzung anlegen, die sie Hofrat von Froidevaux für seine Versuche überließ; die Pflanzung rentierte sich hier jedoch nicht, wohl aber in St. Veit, wo sie dem Freiherrn von Laykam bis 1814 stattliche Erträge einbrachte. Mit der Rückgewinnung Oberitaliens gingen die Unternehmungen ein.
Siegel
Der Vorort Hacking führte ein Siegel, das als Schriftsiegel die Aufschrift SIGILL DER GEMEINDE HACKING trug.
Häuser
- 1524: 18
- 1577: 14
- 1590: 24
- 1665: 12
- 1751: 26
- 1771: 24
- 1787: 34
- 1794: 35
- 1823: 35
- 1830: 31
- 1851: 34
- 1858: 36
- 1869: 137?
- 1880: 97
- 1890: 107
Einwohner
- 1783: 190
- 1794: 139
- 1823: 110
- 1830: 173
- 1846: 286
- 1851: 324
- 1869: 810
- 1880: 933
- 1890: 1.244
Häuserschematismen
Ortsrichter
Martin Pröll (bis 1850)
Bürgermeister
- Vinzenz Heß, Gärtner (1851-1878; Vinzenz-Heß-Gasse)
- Gustav Seidel, Fabrikant (1878- 23. November 1886; Gustav-Seidel-Gasse)
- Michael Pfeiffenberger, Bäckermeister (1887-1891; Pfeiffenbergergasse)
Literatur
- Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, Band 1, S. 288f.; Band II, S. 126
- Adalbert Klaar: Die Siedlungsformen Wiens. Wien: Zsolnay 1971, S. 100
- Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 33
- Heinrich Weigl: Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich, Wien 1964, 3/1, S. 4
- Topographie von Niederösterreich. 8 Bände. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1877-1929
- Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 59 f.
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2. - 21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 347
- Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. XVI
Bevölkerungsgeschichte
- Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Wien: http://www.oeaw.ac.at/fileadmin/subsites/Institute/VID/PDF/Publications/diverse_Publications/Historisches_Ortslexikon/Ortslexikon_Wien.pdf