Hallweilsches Haus
48° 12' 38.22" N, 16° 22' 2.30" E zur Karte im Wien Kulturgut
Hallweilsches Haus (1, Am Hof 3 [Teil], Naglergasse 22 [Teil], Konskriptionsnummer 320).
Die erste urkundliche Erwähnung dieses Hauses stammt aus dem Jahr 1391. In alten Grundbüchern wird es als an die Kapelle "Zum heiligen Pankraz" (Pankrazkapelle) grenzend bezeichnet. Nach 1422 kam das Haus in den Besitz des Bürgermeisters Paul Würffel, welcher es 1438 seinem Sohn Hanns vererbte, der es bis 1445 besaß. 1613 wurde es von den Jesuiten erworben (siehe auch Hofkriegsratsgebäude), jedoch 1630 wieder verkauft. 1658 zählte es zum Eigentum des italienischen Handelsmannes Dominik Getto, 1692 gehörte es dessen Sohn Andre.
Nach mehreren Besitzerwechseln kaufte es 1754 Maria Anna Gräfin Hallweil, die anstelle des bisher zweistöckigen Hauses ein fünfstöckiges errichten ließ, das auch innen sehr schön ausgestattet war. Obwohl es Mitte der 1780er Jahre in andere Hände kam, behielt es den Namen "Hallweilsches Haus". 1878 wurde es zusammen mit dem Nachbarhaus Stadt 319 (Adam-und-Eva-Haus) niedergerissen und an deren Stelle ein prächtiger Neubau errichtet, der 1913 einem neuen Gebäude weichen musste, in das auch das Haus Stadt 321 (Nuntiaturgebäude) einbezogen wurde.
siehe auch Am Hof 3-4.
Literatur
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 19
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 252-254