Hans Kann
Hans Kann, * 14. Februar 1927 Wien, † 24. Juni 2005 Wien, Pianist.
Biographie
Hans Kann war Schüler der Professoren Adolf Bloch, August Göllner und Friedrich Wührer (Klavier), Otto Schulhof (Kammermusik), Josef Lechthaler (Komposition) sowie des Schönberg-Anhängers Josef Polnauer (Analyse), durch den er auch zur zeitgenössischen Musik geführt wurde.
Er begann 1946 seine Konzerttätigkeit als Pianist, begleitete in den folgenden Jahren Opernensembles und trat in verschiedenen Städten unter namhaften Dirigenten auf. Von 1950 bis 1952 unterrichtete Hans Kann an der Wiener Musikakademie, von 1955 bis 1958 an der University of Arts in Tokyo, von 1962 bis 1967 an der Städtischen Akademie in Darmstadt und von 1963 bis 1969 leitete er Klavierkurse des Instituts für Neue Musik in dieser Stadt. 1968 wurde ihm der Berufstitel Professor verliehen.
Infolge seiner reichen pädagogischen Auslandstätigkeit trat Hans Kann in all diesen Jahren auch besonders häufig als Solist in Übersee auf. Japan, Iran, Ägypten oder Israel markieren nur die wichtigsten Stationen. Hans Kann bekleidete von 1977 bis 1995 eine Klavierprofessur an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien und verlegte damals auch sein Zentrum als ausübender Künstler wieder in diese Stadt. 1987 führte er im Wiener Konzerthaus einen Klavierzyklus mit Mittagskonzerten ein.
Das Repertoire des Genannten beschränkte sich aber nicht bloß auf die Tradition seines Konzertfaches und auf die Wiedergabe neuer Musik. Hans Kann war auch ein Wiederentdecker vieler Kompositionen aus Wien insbesondere des 19. Jahrhunderts, die sich, trotz ihres Tanz- und Unterhaltungscharakters in seiner Interpretation auch im Konzertsaal behaupten.
Neben diesen solistischen und pädagogischen Tätigkeiten war Hans Kann auch im Rundfunk als Moderator und Präsentator vorwiegend von Klaviermusik tätig. Er besaß eine umfangreiche Sammlung historischer Tasteninstrumente. Weiters sind sein Einsatz für die Alt-Wiener Theatermusik, die Herausgabe von Volkskomödienliedern und von ihm gestaltete Nestroy-Abende in Wiener Theatern (unter anderem mit Helmut Qualtinger) zu nennen.
2011 wurde in Wien-Floridsdorf der Kannweg nach dem Pianisten benannt.
Literatur
- Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon. Band 2: Gaal -Kluger. Wien: Verl. der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2003
- Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Kann, Hans [Sign.: TP-023815]