Rochus, Heiliger, * um 1295 Montpellier, Frankreich, † 16. August 1327 Montpellier.
Der früh verwaiste Rochus verschenkte sein großes Vermögen an Arme, pilgerte 1317 nach Rom, pflegte und heilte unterwegs und in Rom viele Pestkranke, erkrankte auf der Rückreise 1320 selbst an Pest, wurde jedoch nach der Legende von einem Engel geheilt. Nach Montpellier heimgekehrt, wurde er als Spion eingekerkert, weil er aus Demut seine Abstammung verschwieg, und starb nach fünfjähriger Haft.
Die Rochus-Legende erschien 1482 erstmals im Druck; er wurde (neben dem heiligen Sebastian, dem heiligen Karl Borromäus und der heiligen Rosalia) als „Pestheiliger" verehrt, jedoch auch bei anderen epidemischen Krankheiten (beispielsweise Cholera, aber auch bei Tollwut, Viehseuchen und Unglücksfällen) angerufen und auch als Patron der Apotheker, Ärzte, Chirurgen und Totengräber sowie der Siechenhäuser und Spitäler verehrt.
Literatur
- Veröffentlichungen des Österreichischen Museums für Volkskunde. Hg. Österreichisches Museum für Volkskunde 12 (1967), S. 68 ff.
- Otto Wimmer: Handbuch der Namen und Heiligen. Innsbruck: Tyrolia-Verlag 1966, S. 449