Heiltumstuhl

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Reliquienweisung am Heiltumstuhl. Abbildung aus dem Wiener Heiligtumbuch (1502)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1483
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1700
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Heiligtumstuhl
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  7814
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata Q1399493
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Stephansplatz, Stephansdom, Mittelalter, Erzdiözese Wien, Domschatz von St. Stephan, Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 24.10.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Heiligthumbuch Heiltumstuhl.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Reliquienweisung am Heiltumstuhl. Abbildung aus dem Wiener Heiligtumbuch (1502)
  • 1., Stephansplatz 8A

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48° 12' 32.19" N, 16° 22' 21.18" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Heiltumstuhl (1., Stephansplatz vor 8A, heute Straßengrund; auch Heiligtumstuhl).

Der Heiltumstuhl wurde zum Zweck der Reliquienweisung, also der festlichen Schaustellung der Reliquien, 1483 neben dem Stephansdom erbaut. Er ruhte auf einem großen Quadersteinbogen, der sich vom Mesnerhaus bis zu einem Haus auf der Brandstätte über die Straße spannte. In seinen Spitzbogenfenstern wurden jährlich in der Oktave der Kirchweihe und zu Ostern die wertvoll gefassten Reliquien des Stephansdoms dem Volk gezeigt. Die Reliquienfassungen aus Edelmetall wurden im 16. Jahrhundert eingeschmolzen und der Erlös von 4.000 Goldgulden für die Befestigung der Stadtmauer verwendet.

Der Heiltumstuhl (rechts unten) auf der Vogelschauansicht von Jakob Hoefnagel, 1609

Matthäus Heuperger, Bürger und Ratsherr, dem das Haus „Zum goldenen Hirschen" gehörte, hat über den Heiltumstuhl 1502 ein schon seinerzeit berühmtes Büchlein verfasst (Wiener Heiligtumbuch). Darin sind Abbildungen der wichtigsten Reliquien enthalten. Sie geben daher ein gutes Bild vom spätmittelalterlichen Domschatz. Der Heiltumstuhl wurde 1699/1700 aus Verkehrsrücksichten abgerissen. Ein kleiner Teil, mit der Wohnung des Mesners und Barausleihers (Barleiherhaus) zusammenhängend, blieb bis 1792 bestehen.

Quellen

Literatur

  • Matthaeus Heuperger: In disem Puechlein ist Verzaichent das Hochwirdig Heyligtu(m)b so man In der Loblichen stat Wienn In Osterreich alle iar an sontag nach dem Ostertag zezaigen pfligt. Wienn: duch Johanne Winterburger 1502
  • Matthaeus Heuperger: Das Wiener Heiligthumbuch. Nach der Ausgabe vom Jahre 1502 sammt den Nachträgen von 1514... hrsg. (von Franz Ritter.). Wien: Gerold 1882
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 353