Heinz Karl Gruber
Heinz Karl Gruber, * 3. Jänner 1943 Wien, Komponist, Dirigent, Chansonnier.
Biografie
Heinz Karl (HK) Gruber bekam bereits mit sechs Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Zwei Jahre später war er Sängerknabe und ab seinem 14. Lebensjahr hatte er Kompositions- und Instrumentalunterricht an der Wiener Musikhochschule (unter anderen bei Alfred Uhl, Erwin Ratz und Gottfried von Einem). Während dieser Zeit beschäftigte er sich auch mit Filmmusik, elektronischer Musik und Tanztechniken.
Gruber wurde Kontrabassist und spielte von 1963 bis 1968 beim Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester und von 1969 bis 1997 beim ORF-Symphonieorchester. Als Chansonnier und Dirigent arbeitete er unter anderem auch mit dem Ensemble "die reihe", dem Ensemble Modern und dem Radiosymphonieorchester Frankfurt zusammen.
1968 gründete er mit Kurt Schwertsik und Otto M. Zykan das Ensemble "MOB art & tone ART" und wirkte an einer Reihe von Produktionen im musikalisch-szenischen Bereich sowie für die Medien mit.
Als Komponist, der sich einer oft bewusst vereinfachenden und tonal gebundenen Tonsprache bedient, zählt HK Gruber heute zu den wichtigsten seiner Generation. In den letzten Jahren war eine Reihe von Performances und Schwerpunktveranstaltungen im Bereich der österreichischen zeitgenössischen Musik seinen Arbeiten gewidmet.
2004/2005 fungierte Gruber als "composer in residence" der Philharmonie Essen, 2006 hatte er dieselbe Position beim Lucerne Festival inne und 2006/2007 war er "artist in residence" beim Schwedischen Kammerorchester. Seit Februar 2010 ist er Komponist und Dirigent beim BBC Philharmonic Orchestra.
Aus seinem umfangreichen Werkkatalog sind zu nennen: Orchestermusik, Konzerte, Stücke für das MOB-Ensemble, das musikalische Spektakel "Gomorra", die "Frankenstein-Suite" und die Oper "der herr nordwind" nach einem Text von H.C. Artmann.
Bei den Bregenzer Festspielen 2014 wurde HK Grubers Oper "Geschichten aus dem Wiener Wald" nach Ödön von Horváths bekanntem Bühnenstück uraufgeführt. Das Theater an der Wien übernahm die Produktion 2015.
HK Gruber, der 2017 mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien ausgezeichnet wurde, ist Vizepräsident des Österreichischen Kunstsenats.
Literatur
- Kulturstadtrat Mailath ehrt Heinz Karl Gruber und Kurt Schwertsik. Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien für die beiden Musikschaffenden. In: Rathauskorrespondenz, 21.06.2017 [Stand: 21.07.2022]]
- Andrea Zschunke: HK Gruber – Musik in Kommunikation. Wien: Lafite 2014
- Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon. Band 2: Gaal−Kluger. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2003
- Ludwig Finscher [Hg.]: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. Personenteil 8: Gri−Hil. Kassel [u. a.]: Bärenreiter [u. a.] 2002