Heinz Lazek
Heinrich (Heinz) Lazek, * 17. Oktober 1911 Wien, † 26. Juli 1986 Wien, Boxer.
Biografie
Lazek wurde 1931 Österreichischer Meister im Halbschwergewicht bei den Amateuren. Im Juni 1932 begann er als Profi eine dreijährige Siegesserie, in deren Verlauf er den Österreichischen Meistertitel im Schwergewicht errang. Unter seinen Gegnern waren unter anderem der schwedische Europameister John Andersson und der olympische Silbermedaillengewinner Luigi Rovati aus Italien. Seine Siegesserie endete im Juni 1935 mit einer Niederlage gegen Adolf Witt aus Deutschland.
Am 17. September 1935 gewann Lazek in Wien die Europameisterschaft der European Boxing Union (EBU) im Halbschwergewicht mit einem Sieg über den Italiener Merlo Preciso. Danach verteidigte er erfolgreich seinen Titel gegen den Niederländer Rienus De Boer und den französischen Meister Emile Ollive. Im Kampf um die Weltmeisterschaft unterlag Lazek am 1. September 1936 gegen den Deutschen Gustave Roth nach 15 Runden nach Punkten.
Lazek blieb die nächsten neun Kämpfe ungeschlagen und holte sich den Titel als Schwergewicht Champion in einem Kampf gegen Arno Koelblin im März 1938. Er verteidigte erfolgreich den Titel bis zum 17. März 1939, als er gegen den Deutschen Adolf Heuser durch K.O. verlor. Am 3. November 1940 errang Lazek den Titel eines Deutschen Meisters im Schwergewicht, bevor er ihn abermals an Heuser verlor. Da er mit einer Jüdin zusammen lebte und ein Kind mit ihr bekam, drohte Lazek eine Gefängnisstrafe wegen "Rassenschande". Durch die Fürsprache des berühmten deutschen Boxers Max Schmeling bei einflussreichen Nationalsozialisten konnten die beiden vor Repressalien durch das NS-Regime bewahrt werden.[1]
1942 wurde Lazek zur Wehrmacht eingezogen, wo er bis zum Kriegsende diente. Nach mehreren Jahren, die er nicht mehr als Boxer aktiv war, verlor er 1947 einen Kampf gegen Olle Tandberg durch K.O. in der ersten Runde und im September 1950 gegen Josef Weidinger durch technisches K.O. Lazek beendete daraufhin seine Karriere als Boxer.
1995 wurde der Heinz-Lazek-Weg in Wien-Donaustadt nach ihm benannt.
Quellen
- Matricula online: Taufbuch der Pfarre Altottakring, Sig.: 01–61, fol. 288
- Wienbibliothek im Rathaus: Sammlung Heinz Lazek
Literatur
Volker Kluge: Max Schmeling. Eine Biographie in 15 Runden. Berlin: Aufbau-Verlag 2004
Heinz Lazek im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.
Einzelnachweise
- ↑ Volker Kluge: Max Schmeling. Eine Biographie in 15 Runden. Berlin: Aufbau-Verlag 2004, S. 372