Dornbacher Friedhof

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Grabmonument (Gruft) von Anna Sacher und Familie Sacher, um 1960
Daten zum Objekt
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48° 13' 40.44" N, 16° 18' 41.60" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der Dornbacher Friedhof (17., Alszeile 28) wurde 1883 geweiht. Der Friedhof ist 44.0471 Quadratmeter groß und verfügt über rund 4.800 Grabstellen. Eine Besonderheit des Friedhofs ist der Bergfriedhof. Ebenso wie der unmittelbar angrenzende Hernalser Friedhof befindet er sich in einem stark ansteigenden, für Friedhofszwecke wenig geeigneten Gelände, einem Abhang zum Alsbach.

Geschichte

Das rasche Wachsen Dornbachs in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts machte die Anlage eines neuen Friedhofs notwendig, da der bisherige, 1814 angelegte Friedhof zu klein wurde und seine Belegung 1883 aus sanitären Gründen eingestellt werden musste. Der neue, allein der Gemeinde Dornbach gehörende Friedhof wurde am 26. Juli 1883 geweiht; aufgrund der Friedhofsordnung vom 1. Dezember 1882 war er für alle Konfessionen und für Konfessionslose bestimmt. Der bei der Einweihung anwesende Tischlermeister Adolf Hörmann wurde am selben Tag als erster Verstorbener hier beerdigt. Die erste Erweiterung auf 1591 m² fand 1897 statt, die nächste im Jahr 1902 und im September desselben Jahres die Adaptierung und Vergrößerung des Totengräberhauses bewilligt.

Künstlerische Darstellung der Friedhofstaxen, 1884.

Am 31. Dezember 1903 wurden das Ansuchen des Salzburger Stiftes St. Peter um sanitätspolizeiliche Auflassung des alten Dornbacher Friedhofs und die Überführung der Verstorbenen aus den Grüften in einer unentgeltlich bereitgestellten Grabstelle im neuen Friedhof bewilligt. Ferner wurde der Beschluss gefasst, dass der alte Friedhof künftig als Garten verbleiben sollte.

Im Mai 1909 wurde die Erbauung einer Wartehalle sowie die Adaptierung der Leichenkammer genehmigt. Eine vom Stadtrat im Jahr 1915 beschlossene Erweiterung wurde erst im Mai in beschränktem Umfang genehmigt und infolgedessen bis 1919 das Areal um rund 4000m² vergrößert. 1929 wurden Urnengrabstellen angelegt sowie die Aufbahrungshalle baulich umgestaltet. 1930 kaufte man Grundflächen für eine künftige Erweiterung an. 1939 wurde durch die Städtische Bestattung eine Urnenaufbahrung aufgestellt.

In den Nachkriegsjahren wurden die Aufbahrungshalle instandgesetzt, Stützmauern errichtet, das Dach des Verwaltungsgebäudes renoviert und ein 130 m langer Grünstreifen eingefriedet und für Gräber vorbereitet. Erweiterungen erfolgten 1952-1954, 1964 (unter Einbeziehung eines bereits 1957 erworbenen Grundstücks) und 1975-1979.

In den Jahren 1966 bis 1968 wurde die Aufbahrungshalle nach Plänen des Architekten Josef Strelec umgebaut, die Innengestaltung stammt vom Architekten Erich Boltenstern, Entwurf und Ausführung des über dem Eingang befindlichen Beton-Dickglasfensters - die Außenseite dieses Fensters ist als Glasmosaik ausgeführt - sowie die Gestaltung der Stirnseite der Apsis waren dem Maler Hermann Bauch übertragen. Für Urnenaufbahrungen steht ein in der Wand versenkter, aus patiniertem Kupferblech gefertigter Urnenschrein zur Verfügung. Die Aufbahrungshalle stand ab 4. März 1968 wieder zur Benützung frei.

Aufbahrungshalle am Dornbacher Friedhof

Neue Gräbergruppen wurden in den Jahren 1975, 1977 und 1978/1979 angelegt, 1977 der Bahrwagen eingeführt und 1990 erfolgte die Instandsetzung des Verwaltungsgebäudes.

Die Gräber der nationalsozialistischen Juliputschisten von 1934 (Otto Planetta, Franz Holzweber) wurden 1945 durch Bombentreffer zerstört.

Künstlerische Gestaltung

Hier befinden sich wenig prunkvolle Gräber, es dominiert der Typus der klassizistischen Grabstele.

Siehe auch: Dornbacher Friedhöfe, Dornbacher Friedhof (1139-1814), Dornbacher Friedhof (1814-1883), Friedhöfe.

Bestattete Personen

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 87 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.

BildName des BildesPersonennameBerufBerufGeburtsdatumDatum der GeburtSterbedatumSterbedatumGrabstelle
Franz AllmederTextdichter13 April 18727 April 1941Gruppe 1, Nummer 42
August ArtariaKunsthändler
Verleger
180714 Dezember 1893Gruppe 12, Nummer 37
Karl BachmannSchauspieler
Regisseur
7 September 188328 April 1958Gruppe 30, Nummer 24
Karl van BeethovenOffizier4 September 180613 April 1858Gruppe 10, Nummer 30 (Anna Eiselt)
Hermann BenkeSchauspieler7 Juni 186625 März 1937
Otto BenndorfArchäologe13 September 18382 Januar 1907Gruppe 14, Reihe 3, Nummer 29
Emmerich Rudolf Boyer von BerghofSchauspieler
Regisseur
13 Januar 189026 Juli 1950
Wilhelm von BraumüllerBuchhändler
Verleger
19 März 180725 Juli 1884
Carl Braun von FernwaldGynäkologe
Geburtshelfer
22 März 182328 März 1891
Josef BrennerPolitiker30 August 19308 Februar 2015Gruppe 42, Reihe 4, Nummer 15
… weitere Ergebnisse

Quellen

Literatur

  • Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Wien: Falter-Verlag 1988, S. 147 f.
  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Band 1. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, S. 92-95
  • Helmut Kretschmer: XVII. Hernals. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 17), S. 2

Weblinks