Herrengasse 12
48° 12' 36.45" N, 16° 21' 55.99" E zur Karte im Wien Kulturgut
1., Herrengasse 12, identisch mit Wallnerstraße 11 und Leopold-Figl-Gasse 2 und Strauchgasse 5 (Konskriptionsnummer 249).
Die ältesten Häuser auf diesem Grund waren drei kleine Bürgerhäuser, die an der Einmündung der Wallnerstraße in die Strauchgasse lagen. So um den Beginn des 14. Jahrhunderts wurden dann aber alle drei Häuser in eines verbaut.
Die Herren von Maissau, einem der ersten hier ansiedelnden Adelsgeschlechts, erbauten hier um 1373 ein Haus. Die Maissauer besaßen das Haus bis mindestens 1408.
Einen genaueren Überblick über die auf der Herrengasse Nr. 12 gestanden Häuser gewinnen wir allerdings erst ab dem 15. Jahrhundert an.
Haus Nr. 246: ist unter Wallnerstraße Nr. 11 aufgenommen.
Haus Nr. 247 und Nr. 248: bildete bis 1569 mit Nr. 248 ein Haus. 1447 wird das Haus an die Stadt Wien verkauft. Wie lange es in deren Besitz blieb konnte leider nicht festgestellt werden. Unter den damaligen Besitzern des Hauses kam es 1569 zur Trennung des Hauses in zwei Teile, einmal Nr. 247 und Nr. 248. 1851 erwarb die beiden Häuser der Architekt und Stadtbaumeister Eduard Kuscheé, durch den 1859 anstelle der nun abgebrochenen Häuser Nr. 246 bis 248 ein Neubau aufgeführt wurde.
Haus Nr. 249: Dies war das größte unter den Häusern des Baublockes und nahm die ganze Frontseite der Herrengasse ein.
Haus Nr. 270: lag ganz in der Front der (heutigen) Regierungsgasse, die im Katasterplan von 1858 noch als Wallnergasse beschrieben ist. Dieses Haus wird erstmals 1448 im Harrer-Band erwähnt. Zuckerbäcker August Dehne erwarb Haus Nr. 249 und Nr. 270 im Jahre 1837.
1908 brachte die Zivnostenská banka Praha alle zu diesem Baublock gehörenden Häuser an sich, um dort ihre Wiener Filiale einzurichten. Erst 1914 ließ sie anstelle der Häuser durch den Architekten Franz Krásny, einen tschechischen Schüler Otto Wagners auf einer Grundfläche von 623 m² ein vier Stock hohes Haus ausschließlich zur Nutzung als Bankgebäude errichten. Anlässlich des Neubaus wurden rund 60m² Baufläche an Straßengrund abgetreten. Mit Kaufvertrag vom 30. Juni 1938 ging das Gebäude in den Besitz der Länderbank Wien, A. G. und mit Kaufvertrag vom 18. Februar 1939 in jenen des Hypotheken- und Kreditinstitutes in Wien über. 1938/39 wurden Umbauarbeiten vorgenommen: Der Wagnerschüler Hubert Gessner gestaltete dabei das Portal und die Einrichtung neu.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 7, Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 131-137
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Band: Wien. I. Bezirk – Innere Stadt. Wien: Berger Horn 2003, S. 722