48° 15' 34.66" N, 16° 18' 39.75" E zur Karte im Wien Kulturgut
Elisabethkapelle (19., Am Himmel, Gspöttgraben 5), eine etwas abseits im Wald gelegene, 1854 durch Johann Carl von Sothen zur Vermählung von Franz Joseph I. und Elisabeth Herzogin in Bayern ("Sisi") beauftragte und am 31. Juli 1856 geweihte Grabkapelle. Architekt war der aus Hamburg stammende Johann Garben, die Bauausführung besorgte Baumeister Josef Kastan (1793-1861). Später diente die Kapelle als Mausoleum des Ehepaars Sothen.
Der ihrem Bau zugrunde liegenden Widmung verdankt die Kapelle im Volksmund die Bezeichnung "Sisi-Kapelle" (nach Kaiserin Elisabeth). Es handelt sich um ein frühes Beispiel eines romantisch-gotischen Sakralbaus. Das bemerkenswerte Altarbild schuf Leopold Kupelwieser ("Maria als Himmelskönigin mit drei Heiligen"). Es befindet sich heute im Wiener Dom- und Diözesanmuseum.
Die Kapelle wurde während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt. Nachdem das Bundesdenkmalamt den Abbruch verhindert hatte, wurde die Kapelle 2002 vom "Kuratorium Wald" erworben, das sich die Renovierung des jahrzehntelang vernachlässigten Bauwerks zum Ziel setzte und in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt und dem Wiener Altstadterhaltungsfonds erste Sicherungsmaßnahmen durchführen ließ. Die denkmalpflegerische Instandsetzung wurde am 10. Mai 2004 begonnen und 2005 abgeschlossen.
Siehe auch: Am Himmel (19, Am Gspöttgraben)
Literatur
- Andreas Brunner: Gruft mit Schuft. In: Wiener Zeitung, 30. Mai 2003.
- Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wiener Dom-Verlag, Wien ³1970, S. 247 f., S. 256.
- Österreichischer Volkskalender (1857), S. 168 f.
- Planet Vienna: Sisi-Kapelle [Stand 22. Juni 2022]