Hotel National
48° 12' 56.20" N, 16° 22' 50.11" E zur Karte im Wien Kulturgut
Hotel National (2, Taborstraße 18, Schmelzgasse 2)
Schon 1678 wird das Haus "Zum goldenen Ochsen" mit seinem Wirtslokal erwähnt. Das alte Gebäude wurde 1839 von Rosalia Klier angekauft, 1847 demoliert und an seiner Stelle 1848 das von Ludwig Förster und Theophil Hansen geplante Hotel errichtet. Das fünfgeschoßige, heutige Mietshaus ist mit figuralem Schmuck in den Parapetfeldern an der Fassade verziert. Karyatiden sind in der Mittelachse die tragenden Figuren. Der Hotelbau war luxuriös und umfasste mehrere Stiegenhäuser, die um einen halbrunden Innenhof angelegt wurden. Zu den Hauptattraktionen des Hauses gehörten neben der Zentralheizung auch ein Dachgarten mit Aussichtsterrasse. In dem Gebäude wurde auch ein Café eingerichtet. Das Besondere an diesem Kaffeehaus war der außerordentlich große Reichtum an Zeitungen. Es war etwa das einzige Lokal in ganz Wien, welches den Besuchern die "Times" anbieten konnte. 1854 wurde es durch den Dekorationsmaler Franz Wiener und den Dekorateur J. Stehr ausgestattet. Zu den Stammgästen zählten vor allem Beamte verschiedenster Behörden. Der Eigentümer des Kaffeehauses war ein gewisser Herr Haberstrumpf.
Literatur
- Andreas Nierhaus, Benjamin von Radom: Revolutionär auf allen Ebenen. Das Grand Hotel National in der Taborstraße (Wien Museum Magazin, 2024)
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch - Topographisches Denkmälerinventar; Bearb. u. red. in der Abt. für Denkmalforschung; Bd. 15. Wien: Schroll & Co. 1993, S. 37
- Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 196