Jüdischer Verein Neubau Chewra Binjon Chudosch

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Bekanntgabe der Änderung der Statuten des Jüdischen Vereins Neubau Chewra Binjon Chudosch, Juli 1927
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1924
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  67394
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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BildnameName des Bildes Jüdischer_ Verein_ Neubau_ Chewra_ Binjon_ Chudosch.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Bekanntgabe der Änderung der Statuten des Jüdischen Vereins Neubau Chewra Binjon Chudosch, Juli 1927
  • 7., Schottenfeldgasse 60

Frühere Adressierung

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48° 12' 12.58" N, 16° 20' 35.84" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der Verein Neubau Chewra Binjon Chudosch (7., Schottenfeldgasse 60) war ein Bethausverein und jüdischer Wohltätigkeitsverein und bestand von 1924 bis 1938.

Vereinsgeschichte

Der Jüdische Verein Neubau Chewra Binjon Chudosch (=Verein heiliges Gebäude) war der einzige kleinere Bethausverein und gleichzeitig jüdische Wohltätigkeitsverein im 7. Bezirk Neubau. Er unterhielt bis 1938 in 7., Schottenfeldgasse 60 ein Jüdisches Bethaus, Vereinslokal und eine hebräische Sprachschule. Die Proponenten Simon Halpern, „Generalstabsarzt“, 1924 wohnhaft 7., Richtergasse 1, Michael Alt, Zahnarzt, 7., Neustiftgasse139, Mordko Rosenberg, Kaufmann, 7., Neustiftgasse 39 und Paul Enoch, Rechtsanwalt, 7., Kaiserstraße 67, reichten die Statuten im Dezember 1924 bei der Vereinsbehörde ein. Zunächst war der Verein in 7., Kaiserstraße 67, im Gasthaus Hubert Pawlik (laut Lehmann's allgemeinem Wohnungs-Anzeiger in 7., Kaiserstraße 84A)[1] beheimatet. Der Vereinszweck 1924 war „die Förderung der religiösen, humanitären, kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen der Mitglieder und der Hinterbliebenen derselben, ferner nach Ableben eines Mitgliedes Vornahme aller nach dem jüdischen Ritus notwendigen Gebräuche, schließlich Unterstützung der Hinterbliebenen über deren schriftlichen Ansuchen nach Maßgabe der vorhandenen Vereinsmittel (…). Dem Verein obliegt weiter die Einführung von hebräischen Kursen für die Jugend, wie auch die Pflege der jüdischen Kunst“ (Statut 1924, § 2). Mitglieder konnten Personen „beiderlei Geschlechtes werden, die Juden sind und mindestens das 18. Lebensjahr erreicht haben“ (§ 4). Im Jahr 1927 entschied sich der Vereinsvorstand für eine Statutenänderung: Der Vereinszweck wurde im Hinblick auf die Errichtung eines Bethauses präzisiert: „a) in religiöser Hinsicht bezweckt der Verein (…) die Errichtung eines Betlokales im VII. Bezirk (…) behufs Abhaltung des jüdischen Gottesdienstes. Der Verein wird, wenn die Mittel hinreichen werden, an den Bau einer eigenen Betstätte schreiten. b) In kultureller Beziehung die Einführung von hebräischen Kursen für die jüdische Jugend und Pflege der jüdischen Wissenschaft und Kunst durch Veranstaltungen von Vorträgen, Konzerten etc.“ c) Unterstützung von Hinterbliebenen (Statut 1927, § 2). [2] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Vereinsauflösung 1938/1939

Die amtliche Auflösung des Jüdischen Vereins Neubau Chewra Binjon Chudosch sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1939. 49,52 Reichsmark wurden als „einmalige Aufbauumlage mit 5% Verwaltungsgebühr“ vom Stillhaltekommissar eingezogen. [3]

Vereinsvorstand 1927 und 1938

  • Obmann 1927-1938: Nathan Bernstein, Kaufmann, 7., Karl-Schweighofer-Gasse 9, Stiege 2.
  • Schriftführer (1927-?): Saul Czaczkes, Blusenerzeuger, 7., Kaiserstraße 86/9. [4]

Erinnern

Am 30. Sepetmber 2004 wurde am Haus Schottenfeldgasse 4 eine Gedenktafel Zerstörung Jüdisches Bethaus und hebräische Sprachschule angebracht.

Quellen

Literatur

  • David Jüdische Kulturzeitschrift
  • Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 123.
  • Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1936.
  • Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 100 .

Einzelnachweise

  1. Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt [...]
  2. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 10525/1924 und Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A7/1, Schachtel 556.
  3. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 7/1, Schachtel 556.
  4. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A7/1, Schachtel 556 und Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 10525/1924 und Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt [...].